Der amerikanische Clown und Entertainer Jango Edwards ist vergangenen Freitag (4. August) in Barcelona an den Folgen einer Krebserkrankung 73-jährig gestorben. Das teilte sein französischer Pressesprecher der Nachrichtenagentur AFP mit. Er war Mitbegründer der „Nouveau Clown“-Bewegung und wurde auch in Österreich bekannt - zunächst durch Bühnenauftritte bei Straßentheater- und Clownfestivals, danach etwa im Zirkus Roncalli oder in der Comedy-Sendung „Tohuwabohu“ im ORF.
Der Sohn europäischer Einwanderer mit familiären Wurzeln in Irland, England und Osteuropa wurde 1950 als Stanley Ted Edwards in Detroit, USA, geboren. Nach einem Studium der Philosophie und der Religion wurde er Clown und Comedian und hatte in Frankreich und England mit seinen körperbetonten, teils derben Auftritten solo oder mit seiner Gruppe „Friends Road Show“ große Erfolge. In Amsterdam gründete er das „Festival of Fools“, in Barcelona, wo er in den vergangenen Jahren lebte, ein Clowns-Institut.
„Meister der Clowns“
Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni würdigte Jango Edwards am Samstag auf Twitter (X) als „Meister der Clowns und als Barcelonier im Herzen“: „Ich bin sicher, dass er weiterhin das Leben der Menschen, die ihn begleiten, erleuchten wird.“
Goldenes Ehrenkreuz von Wien
Als er im Juni 2011 im Wiener Kabarett Simpl mit seinem Programm „Classics“ zu sehen war, zeigte der „King of Fools“ eine Auswahl seiner besten Sketche wie die Pantomimennummer „The Weazer“, die Bierorgie „Six Pack“, den Fakir Bumbolini oder den Chaoszauberer „Stan The Non Magic Man“. Im Dezember 2012 wurde ihm in der Bundeshauptstadt das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen.
„Jango Edwards hat uns als ,Nouveau Clown‘ ein komplett neues Universum erschlossen. Mittels Humor und Slapstick hält er der Gesellschaft einen Spiegel vor und setzt damit die Arbeit von Genies wie Charlie Chaplin und Buster Keaton fort“, bekannte sich der damalige Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) als früher Fans von Jango Edwards und wies auf dessen vielseitige Talente hin: „Er ist Pantomime, Tänzer, Jongleur, Komponist, Autor, Magier, Professor, Schauspieler, Ehemann, Choreograf, Produzent und Regisseur.“
Im Februar 2023 verabschiedete sich der bereits gesundheitlich angeschlagene Entertainer im Circus- und Clownmuseum von seinem Wiener Publikum. Das Motto des Gesprächsabends lautete: „The Importance Of Being You By Seeing Me“. Der Krebs hatte seinen Galgenhumor nicht geschmälert, wie ein damaliges Ankündigungsinterview der „Wiener Zeitung“ beweist: „Ich erzähle Geschichten aus meinem Leben, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin: ein D.C.W. - also ein Dead Clown Walking.“
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