Seit 70 Jahren im Amt

Schneider arbeitet schon an Gewand für neuen Papst

Ausland
01.05.2025 11:01

Sechs Tage vor Beginn des Konklaves ist der Kirchenschneider Raniero Mancinelli (86) bereits voll im Einsatz. In seiner „Schneiderei für Geistliche“ müssen drei komplette Papst-Roben in unterschiedlichen Größen angefertigt werden. Das kleinste Gewand ist für einen etwa 1,65 Meter großen Mann vorgesehen.

Die anderen sind für eine Körpergröße von 1,70 und 1,80 Meter geplant. Zu jeder Papstrobe gehören Hütchen, Umhang, Schärpe, Soutane, rote Schuhe und einiges mehr. „Für ein Papst-Gewand braucht man fünf oder sechs Tage Arbeit. Für eine päpstliche Soutane braucht man etwa fünf Meter Stoff. Der Stoff, den ich verwende, ist eine leichte, frische Wolle, 220 Gramm pro Quadratmeter, die ich auch für Papst Franziskus verwendet habe (...)“, sagte Schneider Raniero Mancinelli (86). Der Römer ist bereits seit 70 Jahren Schneider für Ordensleute und hat drei Päpste eingekleidet.

In der Regel würden 33 Knöpfe für die Soutane benötigt, sagte Mancinelli. In letzter Zeit sei die Zahl aber reduziert worden, damit das Auf- und Zuknöpfen schneller gehe. Der Vatikan will alles bis zum Wochenende fertig haben. Am Mittwoch beginnt die Wahl des neuen Papstes. Wann der weiße Rauch zum Zeichen der Entscheidung über der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, ist ungewiss.

In der „Schneiderei für Geistliche“ werden derzeit drei komplette Papst-Roben in unterschiedlichen Größen angefertigt. (Bild: AP/Gregorio Borgia)
In der „Schneiderei für Geistliche“ werden derzeit drei komplette Papst-Roben in unterschiedlichen Größen angefertigt.
Zum Papst-Gewand gehören unter anderem auch Hütchen. (Bild: AP/Gregorio Borgia)
Zum Papst-Gewand gehören unter anderem auch Hütchen.

Zu enges Gewand für Johannes XXIII. 1958
Noch heute wird in Rom gerne die Geschichte von Johannes XXIII., dem „guten Papst“, erzählt: Der füllige Italiener trat 1958 nach dem „Habemus papam“ („Wir haben einen Papst“) auf die Loggia des Petersdomes in einem viel zu engen Gewand. So musste ihm die Rückennaht aufgetrennt werden.

Der Sinn von Papst Benedikt XVI. für Mode hatte in seinen Pontifikatsjahren häufig für Aufsehen gesorgt. 2008 wurde er von der Zeitschrift „Esquire“ zum elegantesten Mann der Welt gekürt. 2005 erschien er zur Adventzeit bei einer Audienz auf dem Petersplatz in einer pelzbesetzten Mütze, die an den Weihnachtsmann erinnerte. Die Kopfbedeckung mit der Bezeichnung „camauro“ ging jedoch, wie sich herausstellte, auf das Mittelalter zurück.

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