Wird er Kandidat?

Übergangspräsident Südkoreas tritt zurück

Südkoreas Übergangspräsident Han Duck-soo ist einen Monat vor den Neuwahlen von seinem Amt zurückgetreten.

(Bild: EPA/YONHAP / POOL)

Südkoreas Übergangspräsident Han Duck-soo ist von seinem Amt zurückgetreten. Er möchte in Zukunft eine „noch größere Verantwortung übernehmen“, kündigte der 75-Jährige an. Details nannte er zunächst nicht.

Südkoreanische Medien spekulieren darüber, dass er als Präsidentschaftskandidat am 3. Juni antreten könnte. Han Duck-soo selbst hat das nicht direkt bestätigt. Er hat in seiner Laufbaun sowohl konservativen als auch linksliberalen Präsidenten als Minister gedient. Zwischenzeitlich war er auch als Diplomat tätig, unter anderem als Südkoreas Botschafter für die Vereinigten Staaten.

Bis zu den Neuwahlen wird jetzt Finanzminister Choi Sang-mok Übergangspräsident. Die jüngsten Umfragen führt der linke Oppositionsführer Lee Jae-myung, der bereits zum zweiten Mal als Präsidentschaftskandidat antritt.

Todesstrafe für Ex-Präsident?
Der damalige Premierminister Han hatte während der Staatskrise in Südkorea die Amtsgeschäfte des suspendieren Präsidenten Yoon Su-yeol übernommen. Wie berichtet, hatte Yoon Anfang Dezember überraschend das Kriegsrecht ausgerufen, was das Land in Turbulenzen stürzte, und war im April endgültig des Amts enthoben worden. Er wurde inzwischen wegen Amtsmissbrauchs und Hochverrats angeklagt. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe, sogar das Verhängen der Todesstrafe wäre theoretisch möglich.

Yoon hatte den Schritt damals damit begründet, dass die linke Opposition angeblich von kommunistischen und staatsfeindlichen Kräften unterwandert sei. Beweise legte er nicht vor.