Eine Nulllohnrunde ist ja schön, aber sie sollte auch für die Landespolitik und für die Abgeordneten gelten! Zweitere zählen mit ihren mehr als 9000 Euro Verdienst immerhin zu den Spitzenverdienern. Muss bei solchen Beträgen und inmitten einer Krise wirklich noch eine Erhöhung sein?
Das ging schnell: Kaum ist publik geworden, dass sich die Politik eine satte Gehaltsanpassung von 9,7 Prozent gönnen könnte, kam die Entwarnung. Die Spitzenvertreter wie Kanzler, Vizekanzler und Minister verzichten auf mehr Steuergeld und setzen die Inflationsanpassung aus. Der Druck der erbosten Öffentlichkeit war dann offenbar doch zu groß.
26.000 Euro im Monat - da kommt man doch gut durch die Krise!
Ein völlig richtiger Schritt, denn Kanzler und Co. zählen mit ihrem Salär ohnehin zu den Topverdienern in unserem Land. Der Bundespräsident kommt jetzt schon auf mehr als 26.000 Euro, Karl Nehammer liegt mit 23.440 Euro knapp darunter. Die werden wohl mit diesem Gehalt auch ohne Inflationsanpassung durch die Krise kommen?
Drei Viertel der Abgeordneten haben einen Nebenjob
Ein noch schöneres Zeichen wäre es gewesen, wenn auch die Abgeordneten vollständig auf das Gehaltsplus verzichten würden. Deren Gehälter werden nämlich dennoch im nächsten Jahr um die Hälfte des vom Rechnungshof errechneten Wertes zur Inflationsanpassung steigen. Unvorstellbar, dass sie diese Erhöhung brauchen, denn: Drei Viertel aller Abgeordneten haben ohnehin zusätzlich zur Politik noch Nebeneinkünfte!
Strache: 10.000 Euro für 0,4 Reden im Monat
Natürlich gibt es irrsinnig fleißige Politiker jeder Couleur, die sich ihr Gehalt redlich verdienen. Wenn man aber daran denkt, dass zum Beispiel auch Philippa Strache, die seit Ibiza ausschließlich durch ihre privaten Dramen in Erscheinung getreten ist und auch sonst als wilde Abgeordnete in der letzten Sesselreihe die Politik gar nicht aktiv mitgestalten kann, dann im nächsten Jahr mehr als 10.000 Euro im Monat einstreift, darf man sich als Steuerzahler schon ärgern. Sie hielt laut letzter Erhebung 0,4 Reden im Monat.
Liebe Abgeordnete …
Abgeordnete werden das nicht gerne lesen, aber: rein aus Anstandsgründen müssten auch sie als absolute Spitzenverdiener in unserem Land auf die Gehaltsanpassung verzichten. Es ist nicht die Zeit dafür. Ihnen sei ins Stammbuch geschrieben: lasst es. Verwendet unser Steuergeld für das Allgemeinwohl. Ihr könnt euch die Teuerung leisten. Wir nicht.
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