Der Ärztemangel ist nach wie vor akut, bereits jetzt sind schon 300 Stellen unbesetzt. Ärztekammer-Vizepräsident Edgar Wutscher fordert flexible Ordinationszeiten und weniger Bürokratie.
Die Regierung hat die Errichtung von 100 neuen Kassenarztstellen bis Jahresende angekündigt. Dieses Vorhaben scheint unrealistisch. Es sei erfreulich, dass „etwas geschieht und Initiativen gesetzt werden“, aber „das wird sich bis Jahresende nicht ausgehen“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, im Gespräch mit der „Krone“.
Bereits jetzt 300 Kassenstellen unbesetzt
Erstens sind jetzt schon 300 Kassenstellen unbesetzt, und zweitens gibt es bereits Förderungen für Ärzte, die eine Kassenordination übernehmen. In Wien, Vorarlberg und der Steiermark gibt es für Allgemeinmedizin, Gynäkologie und Kinderheilkunde, wenn eine Stelle mehrfach erfolglos ausgeschrieben wurde, Anschubfinanzierungen in Höhe von 44.000 bis maximal 70.000 Euro.
Bonuszahlungen alleine werden nicht reichen
Für Gruppenpraxen gibt es in der Steiermark 150.000 Euro. Die Regierung hat einen Bonus von 100.000 Euro für neue Ordinationen angeboten, aber das alleine scheint nicht die Lösung zu sein. Die Kammer betont einmal mehr, dass die Leistungskataloge angepasst werden müssten und es mehr Flexibilität brauche.
„Die Medizin ist weiblicher geworden, viele Ärztinnen haben Familie“, so Wutscher. Eine „Liberalisierung und Attraktivierung von Kassenordinationen“ würde Abhilfe schaffen, ist Wutscher überzeugt. Laut einer Umfrage unter Wahlärzten wären 300 Mediziner bereit, eine Kassenstelle zu übernehmen, wenn die Rahmenbedingungen passen.
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