Kinodebüt

“Blutzbrüdaz”: Sido und die Mär vom schnellen Geld

Kino
29.12.2011 15:31
Zwei Möchtegernmusiker würden gern ihren Traum von der großen Karriere wahr machen, das Talent ist vorhanden, nur am nötigen Kleingeld für ein hochwertiges Demoband fehlt es. Zum Glück für Otis (Sido) und Eddy (B-Tight) geht offenbar keine Geschichte so leicht von der Hand wie der Aufstieg vom Gossen-Großmaul zum Chartwunder. In "Blutzbrüdaz" gibt der deutsche Rapper Sido sein Kinodebüt.

Man wollte das "erste absichtlich nicht autobiografische Gangsterrapper-Komödien-Drama" vorlegen, wie es auf der Webseite zum Film heißt. Mit Regisseur Özgür Yildirim hat man zumindest einen Mann an Bord, der bereits mit seinem Debüt "Chiko" (2008) mit brutalen Szenen den Aufstieg und Fall eines jungen Drogendealers erzählt hat - und sich somit milieutechnisch wohl recht zu Hause fühlen durfte.

So darf das Gespann Otis und Rapperkollege Eddy von Anfang an in die Vollen gehen, werden U-Bahnfahrten zum gemeinsamen Freestyle genutzt, Fensterscheiben eingetreten und Getränkeautomaten geplündert. Zwischendurch basteln die beiden an neuen Songs und Beats, können das lokale Szene-Urgestein Fusco (Milton Welsh) von ihren Fähigkeiten überzeugen und landen mit dem im Wohnzimmer zwischen antiquierten Polstern und verstaubten Möbeln aufgenommenen Song "Hol doch die Polizei" einen echten Underground-Hit.

So schnell sich der erste Erfolg eingestellt hat, so schnell steht auch die Musikindustrie Gewehr bei Fuß und stürzt die zwei Freunde in ein Dilemma: die Chance aufs große Geld nutzen oder doch dem Untergrund treu bleiben? Einen wasserdichten Vertrag, einige Radio- und Fernsehauftritte sowie einen absurden Videodreh später wurden Otis und Eddy nicht nur mit jedem Klischee des Business konfrontiert, sondern sehen auch ihre Freundschaft vor unüberbrückbare Differenzen gestellt.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
Anders als der Bushido-Film "Zeiten ändern dich" ist dies keine autobiografische Story, sondern ein fiktiver Blick auf die Karriere zweier aufstrebender Talente, wobei Sido und Kumpel B-Tight durchaus mit unverkrampfter Authentizität abseits der eigenen Schablone zu punkten verstehen. Auf den Produzentensesseln fläzen Oliver Berben und Fatih Akin - das allein ist schon ein Ritterschlag. Musik-technisch wie mimisch recht überzeugend. Hip-Hop zum Beschnuppern.

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