Der schreckliche Sturz mit Todesfolge von Italo-Talent Jacopo Venzo (17) auf der ersten Etappe von Haid nach Marchtrenk macht weiter fassungslos! Als logische Folge wurde das Nachwuchs-Topevent abgebrochen!
Bedrückend. So war die Stimmung im Fahrerlager der 48. Junioren Rundfahrt gestern Vormittag in Bad Leonfelden.
Eine mehr als erdrückende Stille. Leere Blicke. Fassungslosigkeit. Und vor allem Tränen. Wo normal Masseure oder Physios im Einsatz sein sollten, war vielmehr das Kriseninterventionsteam auf Hochbetrieb. Denn die Rad-Talente hatten einen wahrlich guten Freund verloren. Der 17-jährige Italiener Jacopo Venzo war nach schwerem Unfall bei der ersten Etappe ums Leben gekommen.
Sturz auf unbedenklicher Stelle
Bei einer an und für sich ungefährlichen Abfahrt im Bereich Mistelbacher Berg kam der Sportler bei einer lang gezogenen Linkskurve aufs Bankett und hatte danach keine Chance. „Der Sturz passierte ganz ohne Fremdeinwirkung. Es hat ihn offenbar ausgehoben, das Rad nach links und ihn nach rechts. 70 Jahre fahren wir da schon, noch nie ist hier etwas passiert“, erzählt der sichtlich bestürzte Rad-Boss Paul Resch. Der Italiener wurde nach perfekt funktionierender Rettungskette danach ins Keplerklinikum geflogen. „Von den Ärzten hieß es, dass er lebensbedrohliche Verletzungen an Kopf und Lunge habe, es Überlebenschancen gäbe. In der Früh herrschte dann schreckliche Gewissheit“, sagt Resch.
„Jungs sind schwer getroffen“
Da waren die Eltern von Venzo längst am Weg nach LinzSofortiger Tour-AbbruchDie Rad-Kollegen hatten es am Morgen von den Teamleitern erfahren. „Die Jungs sind schwer getroffen, sie haben den Sturz direkt mitbekommen“, erzählt OÖ-Landestrainer Valentin Zeller mit erstickter Stimme und Tränen in den Augen.
Einige Fahrer begannen ihre Tourwägen für die Abreise zu bepacken, während andere einfach nur dasaßen. Zur Unterstützung stellte man psychologische Betreuung zur Verfügung. "Tragödien sind immer schlimm.
Bei den jungen Fahrern ist es aber nochmals intensiver, zumal auch die Familien dahinter stehen“, sagt Zeller. Wie es nun weitergeht? Fix ist nur, dass die Junioren Rundfahrt sofort abgebrochen wurde. Nach einer abschließenden gemeinsamen Besprechung und „Abschiedsfeier“ konnten die Teams abreisen oder eine weitere Nacht in der Kurstadt verbringen. Für die OÖ-Talente geht’s am Donnerstag zum Weltcup in die Niederlande. „Davor werden wir aber auf jeden Fall mit den Jungs einige Gespräche führen, wohl auch noch mit Kriseninterventionsteams“, meint der Landestrainer. Denn eines ist nach dem unfassbar tragischen Vorfall klar. Neben dem Verlust eines tollen Talents geht vor allem ein Teil der Rad-Familie.
Ride in Peace!
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