„Jaaaa, genauuuu ...!“

Angst, Witze: Was von Berlins „Löwin“ übrig bleibt

Ausland
22.07.2023 14:17

Bei der in Berlin und im angrenzenden Brandenburg angeblich gesichteten Löwin handelt es sich - wie berichtet - höchstwahrscheinlich um ein Wildschwein. Behördenvertretern zufolge ergab eine Analyse des Videos durch zwei Experten, dass auf den Bildern wohl keine Raubkatze zu sehen ist. Darüber hinaus gebe es nach wie vor keine ernst zu nehmenden Hinweise darauf, dass sich eine Löwin in der Ortschaft Kleinmachnow aufhalten soll. Kotproben, die bei der Suche gefunden wurden, sollen Aufklärung bringen. Doch viele Menschen bleiben skeptisch. Handelt es sich um eine fadenscheinige Erklärung - oder gar Augenauswischerei?

Die aktive Suche nach der vermeintlichen Raubkatze wurde am Freitagabend eingestellt. Doch ob die Experten, die Aufnahmen (siehe unten) verglichen, sich selbst wirklich hundertprozentig sicher sind, dass es sich bei der vermeintlichen Löwin um ein ordinäres Wildschwein handelt?

Es bleiben Zweifel. Und Beamte. Denn in der 20.000-Seelen-Gemeinde im Umkreis Berlins werden nun vermehrt Streifen eingesetzt. Vorkommnisse habe es keine gegeben. „Es geht darum, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken“, beruhigt ein Sprecher des Lagezentrums am Samstag. Das soll auch übers Wochenende noch so bleiben.

Laborergebnisse sollen am Montag vorliegen
Die Ergebnisse einer Analyse von Spuren, die bei der Suche gefunden wurden, werden voraussichtlich erst am Montag vorliegen. „Die Laboranalyse der an der ersten Sichtungsstelle gesicherten Haar- und Kotproben ist leider noch nicht abgeschlossen, wie am heutigen Vormittag vom zuständigen Veterinäramt zu erfahren war“, teilte Stadtsprecherin Martina Bellack am Samstag mit. „Ergebnisse sind leider erst am Montag zu erwarten.“

Tierärztin hat große Zweifel
Die Potsdamer Tierärztin Michaela Ebeling zweifelt indes an der Einschätzung von Experten. „Wenn man das Video, wie die Behörden, als echt einstuft, sieht man: Das Tier hat einen kurzen, runden Kopf und runde Ohren - wie der Kopf einer Raubkatze“, sagte sie der „Märkischen Allgemeinen“.

„Wildschweine haben einen langen Kopf mit kurzen, spitzen Ohren. Das wäre schon ein sehr mutiertes Wildschwein.“ Nach ihrer Einschätzung würden erst die nächsten Tage Klarheit bringen. Die Ärztin war nach eigenen Angaben an der Suche nach dem möglichen Raubtier beteiligt.

Trotz allem: Der Ausnahmezustand wurde nach 30 Stunden beendet. Doch viele Menschen wollen sich mit der am Freitag verlautbarten Expertenmeinung nicht abfinden.

In sozialen Medien stößt man auf Skepsis: „Also Leute, wenn diese Aufnahmen wirklich aus Kleinmachnow bei Potsdam sind, dann wurde da jedenfalls KEIN WILDSCHWEIN gefilmt“, heißt es unter anderem. Oder einfach nur: „Jaaaa, genauuuu ...!“

Außerdem machen sich viele über den Wirbel, der ausgelöst wurde, lustig. Unter den Hashtags „Berlin“ und „Löwin“ spülen User seit Tagen Hunderte Beiträge ins Netz, die zum Schmunzeln anregen sollen. Eine Auswahl präsentieren wir Ihnen hier:

Ein Videoschnipsel mit dem vermeintlichen Raubtier hatte Donnerstagfrüh die Runde durch die sozialen Netzwerke gemacht.

Die Ermittlungsbehörden schätzten das Video als echt ein. Polizisten gaben nach Angaben einer Behördensprecherin an, ebenfalls ein Wildtier „gesichert“ gesehen zu haben. Davon ist nun keine Rede mehr.

In Berlin und Brandenburg herrschte von Donnerstagfrüh bis Freitagnachmittag große Aufregung. Nachdem angeblich eine herumstreifende Löwin gesichtet wurde, waren zahlreiche Einsatzkräfte unermüdlich auf der Suche nach der Raubkatze. Mithilfe von Spurensuchern, Hunden, Drohnen, Wildkameras, Nachtsichtgeräten und Hubschraubern sollte das Tier gefunden werden. Auch ein Panzerfahrzeug war nahe Kleinmachnow im Waldstück, in dem die Löwin vermutet wurde, unterwegs.

Obwohl konkrete Beweise für die Existenz des Tieres ausblieben, waren mehr als 200 Beamte im Einsatz.

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