Die Studie könnte Klarheit in die Debatte über die Herkunft des Malaria-Erregers in Südamerika bringen. Bisher waren sich Forscher uneinig, ob der Erreger erst mit der europäischen Auswanderung und dem afrikanischen Sklavenhandel nach Südamerika kam oder auf sehr viel ältere Ursprünge zurückgeht, wie ältere Beweismaterialien nahelegen.
Genetische Verwandtschaft analysiert
Für ihre Studie analysierten die Autoren Malaria-Erreger in infizierten menschlichen Blutproben. Diese stammten unter anderem aus dem Afrika südlich der Sahara, dem Mittleren Osten, Südostasien und Südamerika. Die Forscher bestimmten die genetische Verwandtschaft der Erreger und fanden Belege für einen afrikanischen Ursprung des Einzellers Plasmodium falciparum in der Neuen Welt.
Außerdem entdeckten die Wissenschaftler zwei genetische Hauptstränge des Parasiten in Südamerika: einen nördlichen und einen südlichen. Die Autoren, deren Untersuchung in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS") präsentiert wurden, vermuten, dass die beiden Stränge unabhängig voneinander während des Sklavenhandels eingeschleppt wurden.
Anopheles-Mücke als Überträger
Übertragen wird der Malaria-Erreger von den Weibchen der Anopheles-Mücke (Bild 2). Die bohren ihren feinen Stechrüssel tief in die Haut ihres menschlichen Opfers und saugen sich mit Blut bis zum Vierfachen des eigenen Gewichts voll. Dabei spritzen infizierte Mücken mit ihrem Speichel den Erreger in die Blutgefäße der Menschen - für etwa eine Million von ihnen ist so das feine Sirren des Insekts jedes Jahr der Klang des Todes.
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