
Kurz vor Weihnachten steigt der Konsum – und damit auch das Risiko, sich zu verschulden. Viele Menschen greifen für Geschenke in Zeiten hoher Inflation noch tiefer ins Geldbörsel, als sie es sich leisten können.
„Weihnachten ist eine Hochphase des Konsums, daher ist es natürlich eine Schuldenfalle“, so Clemens Mitterlehner, Chef des Verbandes der Schuldenberatungen ASB. Er warnt vor Schulden für Geschenke – „egal ob Ratenkauf oder Ausborgen“.
„Es ist gesellschaftlich so, dass man sich sehr viel über Geschenke definiert. Konsum hat einfach einen gewissen Stellenwert und eine Wichtigkeit vor allem zu Weihnachten“, so der Experte. Viele Menschen könnten diesem Konsumdruck auch in Zeiten hoher Inflation „einfach nicht widerstehen“.
Viele Menschen haben Schuldenprobleme, aber viele können sich nicht einmal einen Privatkonkurs leisten.
Clemens Mitterlehner
Vor allem Kinder sollen reich beschenkt werden – das kann oft nur über Ratenzahlung und Kreditgeschäfte finanziert werden. Dies sei ein „Teufelskreis“. Als Hauptgrund für die Überschuldung nennt Mitterlehner Arbeitslosigkeit und Einkommensverminderung.
Durchschnittliche Schuldenhöhe: 60.000 Euro
Seit etwa 2022 sind die Anfragen bei den staatlich anerkannten Schuldenberatungen auf hohem Niveau. Die durchschnittliche Schuldenhöhe in den Beratungen beträgt laut Mitterlehner rund 60.000 Euro – wobei das nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist, sondern nur die Menschen, die auch zur Beratung kommen, umfasst.
Wie es sein kann, dass jemand so hohe Schulden anhäuft? Rund zwei Drittel dieser Schulden bestünden „sehr oft aus Zinsen, Inkasso, Gerichts- und Anwaltskosten“. Laut einer Studie würden sich Schulden, die man nicht bezahlt, binnen acht Jahren verdreifachen.
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