Bauer über Kuh-Angriff

„Die Leute haben den Umgang mit Tieren verlernt“

Ernst Hetz besitzt Milchkühe und weiß, wie man sich richtig verhält.

(Bild: Tschepp Markus)

Auf Salzburgs Almen kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Wanderern und Kühen, weil sich die Tiere gestört fühlen. Landwirte erklären das richtige Verhalten auf der Alm.

Wenn Mensch und Tier während der Wandersaison aufeinandertreffen, geht das nicht immer glimpflich aus. „Kühe sind genauso sensibel wie wir Menschen“, weiß Landwirt Markus Rainer, der in Rauris 70 Rinder versorgt.

Wer eine Weide überquert, sollte sich ruhig verhalten, die Tiere nicht füttern und einen großen Bogen um die Herde machen – und nicht mitten hindurch wandern. Kühe sehen Hunde als Gefahr – besonders, wenn sie unkontrolliert rennen und bellen. Daher gilt im Weidegebiet: Anleinen!

Mit Schildern weisen Almwirte darauf hin, Abstand zu den Kühen zu halten und Hunde an der Leine zu führen

(Bild: Eva Waculik)

Aus Respekt vor den Tieren sollte ein großer Abstand eingehalten werden und die ganze Herde immer im Blick behalten werden. „Ich meide auf der Alm den Kontakt, gehe Kühen aus dem Weg“, sagt Landwirt Ernst Hetz. Seine Kühe in Puch sind besonders sensibel und fühlen sich schneller gestört, wenn die Kälber dabei sind. Eine Mutterkuh sieht Mensch oder Hund als Fremdling. Erschreckt sie sich oder wittert Gefahr, überträgt sich das auf die Herde. Sie ist kaum mehr zu beruhigen.

Zeigt eine Kuh Anzeichen, dass sie aufgebracht ist – Augen fixieren das Gegenüber, Ohren zeigen nach vorne, die Kuh beginnt zu rennen –, ist Flucht keine gute Idee. „Die Kühe rennen hinterher“, weiß Rainer. „Sie sind schneller als man glaubt.“ Besser ist es, sich laut bemerkbar zu machen und die Kuh zu beeindrucken. Rainer appelliert an die Vernunft der Wanderer: Viele hätten den Umgang mit Nutztieren verlernt. Bei einem Angriff haften Landwirt und Geschädigter gleichermaßen, wenn ein Schild auf die Tiere im Wandergebiet hinweist.