Überfall in Leonding

Brutaler Bankräuber muss für acht Jahre in Häfen

Oberösterreich
12.06.2023 16:18

Wegen eines brutalen Überfalls auf einen 43-Jährigen in Oed-Oehling (Bezirk Amstetten) ist ein Trio am Montag am Landesgericht St. Pölten zu Haftstrafen von zweieinhalb bis acht Jahren verurteilt worden. Zwei der Männer sollen sich vor der Home Invasion als Paketzusteller ausgegeben haben. Ein Täter (24) hatte auch einen Bankraub in Leonding am Kerbholz, bekam die acht Jahre.

Für den 24-jährigen Erstangeklagten, dem auch ein Banküberfall vom Dezember 2022 in Leonding (Bezirk Linz-Land) angelastet worden war, setzte es acht Jahre Haft. Der Zweitangeklagte (31) fasste fünf Jahre Freiheitsstrafe aus, der Drittangeklagte (22) zweieinhalb Jahre. Mildernd wurde in allen drei Fällen das jeweils vorliegende Geständnis gewertet. Als erschwerend kamen bei den ersten beiden Beschuldigten das Zusammentreffen mehrerer Verbrechen und Vergehen beziehungsweise einschlägige Vorstrafen hinzu. Der vorsitzende Richter bezeichnete die auch am Montag genannten Schulden sowie den Geldmangel als immer wiederkehrende Motive in solchen Fällen. „Aber das rechtfertigt keinesfalls die von ihnen gesetzten Taten.“

Komplize wartete im Auto
Das Trio - ein serbischer, ein kroatischer und ein österreichischer Staatsbürger - soll sich am 3. November 2022 in der Früh zum Haus des 43-Jährigen begeben haben. „Der Raubüberfall war geplant. Sie wussten, dass das Opfer alleine lebt“, betonte die Staatsanwältin. Nachdem von den falschen Zustellern ein Paket übergeben worden war, soll der 24-jährige Erstangeklagte den Niederösterreicher mit einer Gaspistole bedroht und ins Innere des Objekts gedrängt haben. Dort wurde das Opfer laut Anklage gefesselt und geknebelt - ein Szenario, an dass sich die Beschuldigten bei der jeweiligen Befragung freilich nicht mehr erinnern konnten. Unter Drohungen mit der Waffe wurden Bargeld und Schmuck gefordert. Federführend waren hier laut Anklage die beiden Erstangeklagten gemeinsam mit einer weiteren Person, nach der noch immer gefahndet wird. Der Drittangeklagte wartete im Auto, hatte zuvor aber die Waffe beigesteuert.

Opfer gefesselt und geschlagen
Dass der 43-Jährige die Beute übergab, war den Angeklagten nicht genug. Die Männer durchsuchten sämtliche Kästen im Wohnhaus und forderten weitere Wertgegenstände. Dabei sollen sie den Niederösterreicher auf einem Sessel gefesselt und auf den Mann eingeschlagen haben. Nach einer weiteren Durchsuchung des Objekts flüchteten die Kriminellen. „Mit ein paar hundert Euro Bargeld und Schmuck“, wie die Vertreterin der Anklagebehörde zu Protokoll gab.

Das Opfer befreite sich nach einiger Zeit und erstattete Anzeige bei der Polizei. Der Leichtverletzte wurde medizinisch versorgt, er erlitt darüber hinaus einen Schock. Im Rahmen der Verhandlung war der 43-Jährige am Montag nicht zu hören, herangezogen wurde vom Schöffengericht eine frühere Aussage des Mannes.

Zitat Icon

Die Kriminellen flüchteten mit ein paar hundert Euro Bargeld und Schmuck.

Vertreterin der Anklagebehörde

2000 Euro Beute
Der Erstangeklagte wurde wegen des Überfalls auf das Geldinstitut vom 16. Dezember 2022 in Leonding auch wegen schweren Bankraubs sowie versuchten Diebstahls und - aufgrund eines Geschehens in Linz aus dem Vorjahr - wegen der Entfremdung unbarer Zahlungsmittel verurteilt. Der Banküberfall vom vergangenen Dezember ist laut Staatsanwaltschaft ebenfalls „sehr hinterhältig und brutal“ verübt worden. Erbeutet wurden unter Verwendung einer Gaspistole rund 2000 Euro. Eine Mitarbeiterin wurde zu Boden gestoßen und verletzt, die nunmehr 34-Jährige reagierte traumatisiert. Vom Vorwurf der versuchten schweren Nötigung im Zusammenhang mit der Home Invasion im Mostviertel wurden Erst- und Zweitangeklagter freigesprochen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele