Im Bildungszentrum der Sicherheitsakademie in Graz-Straßgang tummelt sich Österreichs Sportelite, die dort neben den regulären Polizeischülern ausgebildet wird. Die „Steirerkrone“ war dabei.
Für den heimischen Spitzensport ist die Polizei in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Stützen geworden. Die Spitzensportförderung ermöglicht eine Berufsausbildung, kombiniert mit der Möglichkeit, professionell Sport auszuüben. Stationiert war die Sportelite bisher in Salzburg. Doch seit 2020 mischt Graz in der Ausbildung mit und wird künftig die Spitzensportler-Ausbildung sogar zur Gänze übernehmen.
„Wir haben hier sehr gute Möglichkeiten, was die Infrastruktur und die Trainingsmöglichkeiten betrifft“, sagt Chefinspektorin Sandra Assinger, die im Bildungszentrum (BZS) in Graz-Straßgang für die Planung und Organisation der Spitzensport-Kurse zuständig ist. Geleitet wird das Bildungszentrum von Oberst Rupert Gruber.
Einmonatige Praxisphase in der Polizeiinspektion
Fünf Wochen dauert der Präsenzunterricht pro Jahr, insgesamt ist die Ausbildung auf fünf Jahre angesetzt und wird mit E-Learning-Modulen komplettiert. „So kann die berufliche Ausbildung auch auf das Training abgestimmt werden.“ Nach vier Jahren folgt eine Abschnittsprüfung, dann geht es im Heimatbundesland ein Monat auf Praxis in eine Polizeiinspektion. „Im fünften Jahr steht die Dienstprüfung an, gleich wie bei jedem Polizisten.“ Witziges Detail am Rande: Sandra Assingers Ehemann Armin, seines Zeichens Ex-Profisportler, Millionenshow-Moderator und Sportkommentator, hat früher selbst den Spitzensportkurs absolviert.
In den beiden aktuellen Sportler-Klassen befinden sich prominente Namen: Etwa der Tiroler Skirennläufer Fabio Gstrein. Oder die Salzburger Skispringerin Chiara Kreuzer. Sie erreichte acht Weltcupsiege im Einzel und fünf im Team. „Es ist alles ungewohnt“, erzählt sie. „Vor allem vor dem Schießen hatten wir Respekt.“ Ebenfalls im Kader: Kunstbahn-Rodler Yannick Müller, der bei der Rodel-WM 2023 in Oberhof drei Medaillen erringen konnte.
Auch der Steirer Stefan Babinsky ist an Bord
Der berühmteste Steirer ist Skirennfahrer Stefan Babinsky. Er schaffte mit Rang sieben im Super-G von Kitzbühel ein Spitzenresultat. Nachdem er in Courchevel seine erste WM bestritt, schloss er den Weltcup unter den besten Zehn ab.
Und diese Sportler werden nicht die letzten sein, die in Graz gefordert und gefördert werden. Dafür sorgen neben der ehemaligen Leistungssportlerin Sandra Assinger auch die Lehrgangskommandanten der Spitzensport-Kurse René Stockner und Fritz Pregartner - staatlich geprüfte Trainer und prädestiniert für die Ausbildung der Polizeisportler.
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