Öl läuft weiter aus

Lage vor der Küste Neuseelands verschärft sich

Ausland
11.10.2011 09:29
Die Lage vor Neuseelands Nordküste verschärft sich weiter. Aus dem auf ein Riff aufgelaufenen Frachter "Rena" sind bereits zwischen 130 und 350 Tonnen giftiges Schweröl ausgelaufen. Die Expertin der Naturschutzorganisation WWF, Rebecca Bird, zeigte sich zutiefst besorgt über die Auswirkungen der Ölpest auf die unberührte Natur der Bucht. Die nächsten 24 bis 48 Stunden seien entscheidend, warnte sie.

Erste Ölklumpen hatten bereits am Montag die bei Touristen beliebten Strände der Bay of Plenty erreicht, zahlreiche Seevögel verendeten. Die Behörden befürchten, das Containerschiff könnte auseinanderbrechen - und damit könnten alle 1.700 Tonnen Schweröl an Bord in die malerische Bucht fließen, in der auch Wale und Delfine leben.

Schiffsrumpf weiter beschädigt
Am Dienstag verschärfte sich die Lage weiter. Wie die Schifffahrtsbehörde mitteilte, wurde das Containerschiff von bis zu fünf Meter hohen Wellen traktiert. Sein Rumpf sei weiter beschädigt worden, einer der vier Tanks geborsten, sagte eine Sprecherin. Das Rettungsteam an Bord habe daraufhin einen Notruf abgesetzt. Vorsichtshalber sei die "Rena" vollständig evakuiert worden.

Kaum Möglichkeiten, Katastrophe abzuwenden
Umweltminister Nick Smith sprach am Dienstag von der bisher schwersten Umweltkatastrophe seines Landes. Laut Smith hatten die Behörden von Anfang an kaum Möglichkeiten, die Katastrophe abzuwenden. Starke Winde und hoher Seegang machten zusätzlich alle Versuche zunichte, das Schweröl rechtzeitig abzupumpen.

Ein WWF-Team arbeitet mittlerweile mit den Einsatztruppen und örtlichen Naturschutzinitiativen zusammen, um in der für gefährdete Seevögel wichtigen Region das Schlimmste zu vermeiden. Zwergpinguine und andere Seevögel werden eingesammelt und zu einer Reinigungsstation gebracht (Bilder).

Verbot von Schweröl als Schiffstreibstoff gefordert
Der WWF forderte neuerlich das weltweite Verbot von Schweröl als Schiffstreibstoff. "Statt des Schweröls sollten nur noch schwefel- und stickstoffarme Treibstoffe eingesetzt werden dürfen", so WWF-Meeresschutzexperte Stephan Lutter. So würden auch weniger Rückstände an Bord anfallen, die nur zu oft illegal ins Meer entsorgt werden, so die Naturschutzorganisation.

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