Nach Notfällen

Die Retter waren beim Hit die Sieger der Herzen

Steiermark
24.04.2023 13:18

Nach zwei medizinischen Notfällen im Liebenauer Stadion blickte die „Krone“ beim Bundesligahit zwischen Sturm und Salzburg hinter die Kulissen. Fazit: Das „Werkl“ rennt und rettet Menschenleben.

Hexenkessel Liebenau. Knapp 16.000 Zuschauer sorgten beim Bundesliga-Hit für Gänsehaut-Atmosphäre. „Aber ehrlich, wir blenden das aus - müssen wir ja auch“, lässt sich Simon Mavec von der Stimmung nicht anstecken. Der Arbeitsplatz des 27-Jährigen ist hoch oben unter dem Stadiondach - von dort hat er den besten Überblick. Mavec ist Einsatzleiter beim Roten Kreuz, befehligt pro Spieltag ein 30-köpfiges Team bestehend aus Sanitätern, Notfallsanitätern und einem Notarzt.

Anfang April war seine Mannschaft - leider muss man in diesem Fall sagen - groß im Bilde. Binnen weniger Tage brachen bei Sturm-Spielen zwei Besucher zusammen. „Beim ersten Fall war es ein Bierverkäufer. Sein Glück war, dass ein Kollege bei ihm gerade eine Brezel gekauft hat, als er wenig später zusammengesackt ist.“ Sofort startete die Rettungskette. 45 Minuten lang wurde der Mann im Stadion reanimiert. „Danach konnte er ins Auto gebracht werden, wo die Reanimation fortgesetzt wurde“, erinnert sich Mavec zurück.

Nur durch die perfekte Arbeit des Rotkreuz-Teams konnte der Familienvater letztlich wieder stabilisiert werden, er überlebte. Selbiges gilt für eine Frau, die wenige Tage später, beim Cup-Halbfinale gegen den LASK, vor dem Sektor kollabierte. „Lieber stehen wir natürlich nicht so im Mittelpunkt“, kann der Grazer heute wieder lachen. Binnen zwei Minuten kann seine Truppe übrigens überall im Stadion sein, zwei bis drei Einsätze pro Spiel seien laut Mavec normal. „Normalerweise sind’s kleinere Verletzungen. Nur in seltenen Fällen muss jemand abtransportiert werden.“

Etwas unterhalb der Rotkreuz-Zentrale befindet sich der Kommandoraum der Exekutive. Von hier aus hat Willibald Gutschi als Einsatzleiter alles im Blick. „Inner- und außerhalb des Stadions wird alles mit Kameras überwacht, so wie international üblich. Damit können wir früh genug reagieren, wenn es Zwischenfälle gibt.“ Das gestrige Match war übrigens trotz ausverkauftem Haus kein Hochrisikospiel. „Mit Salzburg-Fans gibt’s eigentlich nie Probleme. Aufgrund der sportlichen Ausgangslage haben wir aber mehr Personal hier als sonst.“

Eine dreistellige Anzahl an Beamten sorgte am Sonntag für Ordnung in und rund um die Merkur-Arena in Liebenau.Gut investiertes GeldOb ein Spiel eine Hochrisikopartie ist und eventuell sogar ein polizeilicher Sicherheitsbereich eingerichtet wird, erfolgt nach einer Bewertung vor dem Spiel. „Dabei stützen wir uns etwa auf eigene Erfahrungswerte, die Einschätzung von szenekundigen Beamten und auch Mitteilungen der Klubs“, sagt Gutschi. „Der Sicherheitsbereich muss jedenfalls von der Behörde verordnet werden und bedeutet eine Einschränkung, die nur dann erfolgt, wenn es auch wirklich notwendig ist.“

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Pro Spiel zahlen wir rund 20.000 Euro für 160 Security-Leute, 10.000 sind es für die Polizei und 4.000 für das Rote Kreuz.

Bruno Hütter

Übrigens, die Sicherheit seiner Besucher lässt sich der SK Sturm ganz schön was kosten. „Pro Spiel zahlen wir rund 20.000 Euro für insgesamt 160 Security-Leute, 10.000 sind es für die Polizei und 4.000 für das Rote Kreuz - netto versteht sich“, rechnet Bruno Hütter, Leiter Spielbetrieb und Sicherheit bei Sturm, vor. Wie gut dieses Geld investiert ist, hat sich erst Anfang April wieder gezeigt

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