„Krone“-Kritik

„Tatort“ mit Reinsperger: Von Liebe und Schmerz

Von links: Rick Okon als Polizeihauptkommissar Jan Pawlak, Jörg Hartmann als Hauptkommissar Peter Faber und Stefanie Reinsperger als Hauptkommissarin Rosa Herzog.

(Bild: WDR)

Ex-Buhlschaft Stefanie Reinsperger ermittelt heute Abend wieder als Rosa Herzog im „Tatort“: „Rosa wird eine folgenschwere Entscheidung treffen“, macht sie es spannend. Lohnt es sich, heute Abend einzuschalten? Das lesen Sie hier.

Zwei junge Männer werden scheinbar ohne Grund niedergestochen, und der Täter zeigt provokativ sein Gesicht in die Kamera - will er gefasst werden? Verhöhnt er die Ermittler? Oder will er eine Botschaft übermitteln? Das Ermittlerteam im Dortmunder „Tatort: Love is pain“ hat zu Beginn des neuen Falls wenige Anhaltspunkte. Und muss sich noch dazu mit internen Streitereien rund um die Rückkehr von Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) und privaten Krisen wie dem Sorgerechtsstreit von Jan Pawlak (Rick Okon) herumschlagen.

„Tatort: Love is pain“ am Sonntag auf ORF 2.

(Bild: WDR)

Fels in der Brandung scheint da Hauptkommissarin Rosa Herzog zu sein - bis sie durch den Anruf ihrer Mutter, einer ehemaligen RAF-Terroristin, aus der Bahn geworfen wird: „Für Rosa ist das ein großer emotionaler Zwiespalt. Einerseits möchte sie ihre Ermittlungsarbeit fortsetzten. Andererseits ist jetzt endlich ihre Mutter wieder in ihrem Leben, die sie so lange vermisst hat. In ,Love is pain’ wird Rosa eine folgenschwere Entscheidung treffen, die vieles verändern wird, weil sie nicht um die Frage umhin kommen wird, was richtig und was falsch ist. Und sie wird über sich selbst hinauswachsen“, so die österreichische Schauspielerin über diese Folge, die heute um 20.15 Uhr wie gewohnt auf ORF 2 gesendet wird.

Herzog und Faber suchen einen Doppelmörder und treffen dabei auf viele verletzte Seelen im Umkreis der beiden Mordopfer.

(Bild: WDR)

Lohnt es sich, einzuschalten? Obwohl sehr gut gespielt, verheddert sich dieser „Tatort“ in zu vielen Handlungssträngen. Die Drehbuchautoren Hanno Hackfort und Bob Konrad wollten unbedingt jedem Kommissar eine gewichtiges emotionales Binkerl zum Tragen mitgeben, obwohl der Mordfall an sich schon reichlich verstrickt ist. Da kann man als Zuseher schon mal den Faden verlieren.

Regisseurin Sabine Bernardi schafft es dann auch nicht, das alles in geordnete Bahnen zu lenken. So ist es ein mittelmäßiger „Tatort“ geworden, obwohl bei den großen Themen Liebe und Schmerz, die dieses Mal alles zusammenhalten, sicher viel mehr drinnen gewesen wäre.