Ist das Grund zur Freude, zur Schadenfreude? In Deutschland gehen die Klimakleber und die „Fridays“-Klimaschützer von der „Letzten Generation“ nicht nur auf die Politik und - die Kleber jedenfalls - indirekt auf die Autofahrer los, sondern neuerdings auch aufeinander. Es hat schon viel für sich, was die „Fridays“ dort proklamieren. Deren Sprecherin sagt: „Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen, die finden und erstreiten wir aber nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen“. Besonders kritisiert die von Greta Thunberg inspirierte Bewegung, dass zuletzt der Frühverkehr in der Großstadt Hamburg lahmgelegt wurde. Dadurch seien, so die „Fridays“-Vertreterin, besonders Pendler von den Protesten betroffen, also Menschen, die es sich weder leisten können, in der Innenstadt zu wohnen, noch imstande seien, auf Öffis auszuweichen. Mehr Verständnis für die Klimakleber zeigt die Wiener „Fridays“-Sprecherin Klara König. Man könne die Methoden gutheißen oder nicht - kritisiert gehöre jedenfalls der fehlende Klimaschutz der Regierung. Dieser sei es, der den Protest erst notwendig mache. Auch nicht von der Hand zu weisen.
Klimaschützer-Kampflust. Mit der sich abzeichnenden Spaltung der Klimabewegung - zumindest in Deutschland - beschäftigt sich auch Conny Bischofberger in ihrer heutigen „Krone“-Kolumne. Sie verweist darauf, dass sich zuletzt sogar Kardinal Christoph Schönborn hinter die Klimaschützer, egal welcher Fraktion, gestellt hatte, als er im „Krone“-Interview betonte, dass er sehr gut verstehe, wenn es junge Menschen empöre, dass wir so wenig Bewusstsein für den Ernst der Lage haben. Diesem fehlenden Bewusstsein, meint Bischofberger, sollte die Kampflust der beiden Klimaschützer-Gruppierungen gelten - und nicht der Beschädigung des Gegenübers. Da hat sie recht.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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