Linzer Digital-Uni

Umstrittene Wahl der Gründungsrektorin bestätigt

Oberösterreich
11.04.2023 16:15

Kritisch beäugten die Spitzen von Wirtschaft und Landespolitik die Wahl von Stefanie Lindstaedt zur Grundungspräsidentin der Linzer Digital-Uni. Ein oberösterreichisches Mitglied des Gründungskonvents brachte gar eine Aufsichtsbeschwerde beim Wissenschaftsministerium ein. Von dort kommt jetzt die Information, dass die Beschwerde abgelehnt wurde.

Die Wahl von Stefanie Lindstaedt, Informatikprofessorin an der TU Graz, zur Gründungspräsidentin des Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) ist gültig: Zu dieser Entscheidung kam jetzt das Wissenschaftsministerium. Hinterfragt hatte die Anfang März erfolgte Bestellung Fabasoft-Chef Helmut Fallmann. Das Mitglied der Gründungskonvents hatte eine Aufsichtsbeschwerde „über die Rechtmäßigkeit der Bestellung des Gründungspräsidenten oder der Gründungspräsidentin“ eingebracht und auf 14 Seiten aufgelistet, warum die Wahl aus seiner Sicht ungültig ist.

Entscheidung am Dienstag übermittelt
Seither hat sich das Ministerium mit der Aufsichtsbeschwerde befasst und ist jetzt zu folgendem Schluss gekommen: „Nach sorgfältiger Prüfung der Beschwerde und der Sichtung der umfassenden Stellungnahme des Gründungskonvents wird festgehalten, dass es keine aufsichtsbehördliche Aufhebung der Wahl der Gründungsrektorin durch den Gründungskonvent geben wird“, heißt es in einer Aussendung aus dem Kabinett von Minister Martin Polaschek (ÖVP). Die Entscheidung sei Fallmann am Dienstag übermittelt worden.

Stefanie Lindstaedt wurde Anfang März zur Gründungspräsidentin des IDSA gewählt. (Bild: Know-Center GmbH)
Stefanie Lindstaedt wurde Anfang März zur Gründungspräsidentin des IDSA gewählt.

Verfahrensvorschriften nicht verletzt
Die aufsichtsbehördliche Prüfung habe „keine Verletzung der relevanten Verfahrensvorschriften ergeben“, begründet das Ministerium die Entscheidung. „Bezüglich der Auswahlentscheidung hat sich der Gründungskonvent nachvollziehbar mit der Erfüllung der Auswahlkriterien durch die Bewerberinnen und Bewerber auseinandergesetzt.“

Anderer Wunschkandidat
Die Wahl Lindstaedts hatte nicht nur Fallmann kritisch kommentiert, auch LH Thomas Stelzer und der Präsident der Industriellenvereinigung OÖ, Stefan Pierer, hätten lieber ihren Favoriten, den scheidenden Rektor der Johannes Kepler Uni, Meinhard Lukas, als IDSA-Gründungspräsident gesehen. 

Fallmann legte Funktion zurück
Fallmann zog noch am Dienstag Konsequenzen aus der Entscheidung: Er trat als Mitglied des Gründungskonvents zurück - nicht ohne noch ein Gutachten von Verfassungsjurist Heinz Mayer zu präsentieren, das die Wahl Lindstaedts als rechtswidrig einstuft. Zwei Konventsmitglieder, die an der Wahl mitgewirkt hatten, seien befangen gewesen. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt