Der Linzer Stadtrat Thomas Gegenhuber tauschte für eine halbe Schicht das Rathausbüro gegen das Müllauto und unterstützte den Entsorgungstrupp der Linz AG Abfall. Im Frankviertel und Kaplanhofviertel lernte er die Herausforderungen dieser oft unterschätzten Arbeit hautnah kennen – und kehrte mit neuer Hochachtung für echte Systemerhalter zurück.
Nicht reden – mitreden können. Unter diesem Motto tauschte SP-Stadtrat Thomas Gegenhuber für eine halbe Schicht seine politische Rolle mit der Realität auf einem Entsorgungsfahrzeug der Linz AG. Bei seiner Mitfahrt durch das Franck- und das Kaplanhofviertel packte der 41-Jährige aktiv mit an und erhielt direkte Einblicke in den Arbeitsalltag einer Müllabfuhr-Kolonne.
Mit großer Wertschätzung
„Die Wertschätzung für die Kollegen der Müllabfuhr war bei mir schon immer groß – doch nach diesem Tag sehe ich ihre Leistung mit noch mehr Tiefe und Respekt“, so Gegenhuber, der wie ein Ferialpraktikant nach der Sicherheitseinweisung voll in die Arbeitsabläufe integriert und keineswegs geschont wurde. „Die Arbeit ist körperlich enorm fordernd. Einer der Männer erzählte mir, dass der Winter meist angenehmer ist, denn im Sommer wird die Arbeit zunehmend schwerer wegen der Hitze.“
Arbeitsrealität von Menschen in körperlich fordernden Berufen
Der Wirtschaftsstadtrat nahm von seinem Arbeitseinsatz auch eine politische Botschaft mit: „Wenn Politiker wie Wirtschaftsbundpräsident Mahrer fordern, das Pensionsalter auf 70 Jahre anzuheben, dann stößt das bei vielen auf Unverständnis. Ich glaube, es wäre gut, sich mit der Arbeitsrealität von Menschen in körperlich fordernden Berufen wie der Müllabfuhr, der Pflege oder der Industrie auseinanderzusetzen, bevor man solche Forderungen stellt.“
Der Weg zur richtigen Entsorgung
Besonders ins Auge fielen Gegenhuber bei seinem Einsatz die Aufkleber auf den Mülltonnen, die Hinweise zur richtigen Trennung und Entsorgung geben. Anlass zu ernster Mahnung gab ein Großbrand in einer Tiroler Recyclinganlage Ende Juni 2025 – vermutlich ausgelöst durch einen falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akku oder eine Batterie. „Die Linz AG ist zwar technisch sehr gut ausgerüstet, um Gefahren bei Bränden zu minimieren, dennoch appelliere ich an alle Linzer: Akkus und Batterien gehören nicht in den Restmüll! Sie sind nicht nur brandgefährlich, sondern enthalten auch wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan“, so Gegenhuber. Die richtige Entsorgung über die Altstoffsammelzentren oder Rückgabestellen im Handel sei essenziell für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Seine Kollegen waren mit Gegenhuber zufrieden und er hat Blut geleckt: „Ich werde wieder mitfahren.“
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