Suchtpotenzial enorm

Pro Monat ein Vollrausch bei unseren Jugendlichen

Oberösterreich
11.07.2025 18:00

Rund 1900 Schüler zwischen 14 und 17 Jahren wurden in Oberösterreich zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial befragt. Das Drogenmonitoring zeigt gerade bei E-Zigaretten und Nikotinbeutel alarmierende Zahlen auf. Und noch etwas ist durchaus beängstigend.

Herkömmliche Zigaretten und Alkoholkonsum sind rückläufig, wohingegen neue Produkte wie Nikotinbeutel oder E-Zigaretten stark im Vormarsch sind. „Rauchen gilt mittlerweile bei vielen als uncool – nicht so Snus“, sagt Gesundheitsreferentin und LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP). Zudem sei die Tatsache ernstzunehmen, dass jeder vierte Schüler in der Befragung von mindestens einer starken Berauschung in den letzten 30 Tagen gesprochen hat. Die Ursachen, warum sie das tun, haben sich geändert. Denn rund zehn Prozent der Schüler trinkt Alkohol aus psychischen Gründen: um Probleme zu vergessen oder sich aufzuheitern.

Zitat Icon

Rauchen gilt bei vielen Jugendlichen als uncool. Das ist bei E-Zigaretten und Nikotinbeutel nicht der Fall. Unser Ziel ist es, Jugendliche zu unterstützen, ein gesundes Leben zu führen.

LH-Stellvertreterin Christine Haberlander von der ÖVP

Anstieg bei Schlaf- und Beruhigungsmittel
Auch der steigende Verbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln weist auf eine immer höher werdende psychische Belastung hin. Über 15% berichten, schon mindestens einmal solche Tabletten genommen zu haben – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2019. Rund ein Viertel aller befragten Jugendlichen weist ein niedriges Wohlbefinden auf. Sowohl das als auch starke psychische Belastungen stünden in deutlichem Zusammenhang mit suchtrelevanten Verhaltensweisen. Rainer Schmidbauer, Leiter des Institutes Suchtprävention pro mente OÖ: „Diese Erhebung liefert wichtige Erkenntnisse für unsere Präventionsarbeit. Auch wenn der Alkoholkonsum rückläufig ist, legen dennoch die Zahlen nahe, dass zehn Prozent risikoreich trinken. Und seit der erstmaligen Messung 2015 im Vergleich zu heute werden E-Zigaretten vierfach so viel konsumiert.“ Cannabis ist auch in OÖ die illegale Droge Nr. 1 – wobei der Bedarf bei ein- bis zweimal monatlich sporadisch ausfällt.

„Krone“-Kommentar
Alles vergessen wollen

Heißt die Devise: Einmal richtig abfeiern, Party machen und dabei einen über den Durst trinken? Oder geht’s nur darum, es einmal auszuprobieren, damit man am nächsten Tag merkt: „Das hätte ich mir sparen können.“

(Bild: Krone KREATIV)

Leider nichts von beidem – weshalb man, wenn man die aktuellen Zahlen beurteilt, sehr wohl von bedenklich sprechen kann. Denn auch wenn der Alkoholkonsum abnimmt, sind es andere Drogen, die den Jugendlichen den Kick geben. Oder: Es ist der Weg, den sie einschlagen, wenn sie nicht mehr weiter wissen, alles vergessen wollen. Und das ist irgendwie noch schlimmer.

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