Barockjuwel aus 1718

Pleite! Dieses Schloss braucht einen neuen Pächter

Oberösterreich
11.07.2025 17:00

Der barocke Prachtbau aus dem Jahr 1718 und die dazugehörige idyllische, fast 25.000 m² große Parkanlage kam in den vergangenen Jahren nur selten zur Ruhe. Erst wollte man Suchtkranke rund um das Bergschlössl „ansiedeln“, dann gab’s Verkaufsgerüchte und Wirbel um die Umwidmung. Und jetzt ging der aktuelle Pächter pleite. 

Am Freitag wurde am Landesgericht Linz ein Konkursverfahren über das Vermögen der Gemelli Bergschlösslgasse BetriebsgmbH eröffnet. Das Unternehmen mit Sitz in der Bergschlösslgasse 1 betrieb unter dem Namen „Bergschlössl“ eine multifunktionale Eventlocation im gleichnamigen Barockjuwel. Insgesamt sind 15 Gläubiger von der Insolvenz betroffen, die Passiva betragen rund 742.000 Euro.

„Rückläufige Nachfrage“
Als Hauptursachen für die Insolvenz werden die schwächelnde Konjunktur und die damit deutlich rückläufige Nachfrage im Veranstaltungsbereich genannt. Hinzu kamen stark gestiegene Betriebs- und Energiekosten sowie erhebliche Aufwendungen für die Erhaltung des historischen Gebäudes, das unter Denkmalschutz steht. Das Unternehmen beschäftigt derzeit keine Dienstnehmer.

„Dem konnten wir nicht nachkommen“
„Zuletzt hatte der Pächter um eine deutliche Senkung der Pacht gebeten, dem konnten wir aber nicht nachkommen“, so der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer auf „Krone“-Anfrage. „Wir werden jetzt schauen, wie es weitergeht.“ Die Suche nach einem neuen Pächter wird wohl nicht ausbleiben, die derzeitigen Mieter sollen aber bleiben können.

„Junkie“-Wiese mit mobilen Toiletten
Rückblick: Die Aufregung war groß, als der damalige SP-Stadtchef Klaus Luger 2019 das 300 Jahre alte Naturjuwel, den Park um das Bergschlössl, zur „Junkie“-Wiese mit mobilen Toiletten umfunktionieren wollte. Zum Glück scheiterte der Versuch – doch Verkaufsgerüchte und die Umwidmung des Areals ließen die Wogen weiter hochgehen. Erst im Sommer 2021 ist es rund ums Bergschlössl richtig ruhig geworden. Die Limak Austrian Business School war nach 23 Jahren ausgezogen, um in den Science Park der Kepler-Uni zu übersiedeln. Danach stand es rund zwei Jahre leer, ehe Martin Siebermair, der nun vom Konkurs betroffene Pächter, den barocken Prachtbau wiederbelebte.

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