Bauernserie „Hofleb´n“

„Jeder will Fleisch essen, schlachten will keiner“

Kärnten
05.04.2023 05:30

Johannes Rohrer ist einer der jüngsten Kärntner, die den Beruf Fleischer ausüben. Der „Krone“ gibt der 24-Jährige Einblicke.

Zu wissen, woher das Fleisch kommt - wie jetzt zur Osterzeit der Schinken - wird für die Menschen immer wichtiger. Tierwohl, die Umwelt, kurze Transportwege spielen dabei eine wesentliche Rolle. Garantieren will diese Voraussetzungen der junge Fleischhauer Johannes Rohrer aus Lind im Drautal.

Johannes Rohrer ist Fleischer aus Leidenschaft. In Lind im Drautal betreibt er mit seiner Familie den Bauernhof mit einem Hofladen. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Johannes Rohrer ist Fleischer aus Leidenschaft. In Lind im Drautal betreibt er mit seiner Familie den Bauernhof mit einem Hofladen.

„Unser Stall liegt direkt neben dem Schlachthof“, erzählt der 24-Jährige, der darauf bedacht ist, das Tier so stressfrei wie möglich zu schlachten. „Damit das möglich ist, ist die Vorgehensweise des Fleischers wichtig. Es braucht Einfühlungsvermögen. Je ruhiger der Fleischer ist, desto ruhiger verhält sich das Tier – das schmeckt man beim Verzehr auch. Am stressfreiesten ist es, wenn man das Tier kennt.“

„Viele wissen nicht, woher ihr Fleisch kommt“
Laut Rohrer geht der Fleischkonsum nicht zurück, aber eines kritisiert der Bauer: „Wir haben einen großen Kundenstamm, dennoch ist es traurig, dass die Leute zum Billigfleisch im Handel greifen.“ Viele Konsumenten wüssten zudem nicht, woher ihr Essen kommt. „Geschweige denn, wie es in der Massenproduktion verarbeitet wird.“

Kärntner Bauernwort: Ăntlåswochn

übersetzt: Karwoche. Antlas leitet sich vom Angelusgebet ab, welches besonders in der Karwoche häufig gepflegt wird.

Der 24-Jährige verweist auf die lange Tradition seines Berufsstandes. „Leider gibt es nicht mehr viele, die dieses Handwerk ausüben. Das Fleisch will jeder, aber schlachten, das will niemand, da schauen die meisten weg!“, sagt Rohrer und will Konsumenten abschließend zum Nachdenken anregen: „Billig einkaufen, um jeden zweiten Tag Fleisch zu essen, ist das wirklich notwendig? Man muss doch nicht jeden Tag Fleisch auf dem Tisch haben. Dafür sollte das dann hochwertig sein.“

Wie der Osterschinken hergestellt wird, hat Johannes Rohrer der „Krone“ gezeigt. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Wie der Osterschinken hergestellt wird, hat Johannes Rohrer der „Krone“ gezeigt.
Redakteurin Elisa Aschbacher durfte die Produkte natürlich auch kosten. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Redakteurin Elisa Aschbacher durfte die Produkte natürlich auch kosten.

Wussten Sie, dass...

    • sich in Kärnten jeder dritte Betrieb mit Direktvermarktung befasst?
    • die Direktvermarktung sehr bunt ist. Neben traditionellen Produkten gibt es Innovationen wie Würmer, Artischocken, Knoblauch, Hanf, Mikrogreens, Pilze.
    • es derzeit 102 Fleischer in Kärnten gibt? Aktuell lernen 25 junge Personen den Beruf. Etwa 712 unselbstständig Beschäftigte sind laut WKK bei Fleischern angestellt.

Gewinnspiel
Die „Krone“ verlost einen Gutschein im Wert von 60 Euro eines „Gutes-Vom-Bauernhof-Betriebes“. Die Teilnahme ist einfach. Schicken Sie bis 12. April ein E-Mail mit dem Kennwort „Osterschinken“ an gewinnspiel.kaerntner@kronenzeitung.at und schon sind Sie dabei. Der Gewinner wird schriftlich verständigt. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

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