Prozess geplatzt

„Sex-Deal“ war Missbrauch: Opfer erst 11 Jahre alt

Wien
04.04.2023 12:54

Sex gegen Ecstasy. So soll die Vereinbarung zwischen zwei jungen Männern und einer 14- und einer gerade einmal Elfjährigen gelautet haben. Zwar sollen die zwei Mädchen zugestimmt haben, sexueller Missbrauch ist es trotzdem. Die Tat soll der jüngere der beiden Männer auch noch gefilmt haben. Er ließ seinen Prozess am Landesgericht Wien nun platzen.

Die beiden Mädchen waren erst elf und 14 Jahre alt. Sie lebten in einer sozialen Einrichtung des Wiener Jugendamts (MA 11), rutschten in die falsche Szene ab. Das ältere Mädchen habe bereits zuvor Drogen von dem 19-Jährigen gekauft, und zwar Ecstasy. Das sei auch die Intention gewesen, weshalb die beiden Mädchen im November 2022 den jungen Mann in seiner Wohnung trafen.

Sex gegen Ecstasy
Unglaublich, was sich laut Staatsanwaltschaft dann dort abgespielt haben soll: Für die Drogen sollten die zwei Mädchen sexuelle Handlungen an dem 19-Jährigen und seinem 17-jährigen Freund vornehmen. Zu denen es dann auch kam. Während der Jüngere die 14-Jährige missbraucht haben soll, verging sich sein Kumpel an der erst Elfjährigen ... 

Der anfängliche Verdacht lautete Vergewaltigung. Die Staatsanwaltschaft Wien klagt aber nun andere Delikte an - die sexuellen Handlungen seien nicht gegen den Willen der Mädchen passiert. Die Forderung der Angeklagten sei Sex gegen Ecstasy gewesen. Welcher die beiden Opfer zugestimmt haben sollen. Von Gewalt ist vonseiten der Staatsanwaltschaft keine Rede.

17-Jähriger ließ seinen Prozess platzen
Sexueller Missbrauch ist es trotzdem! Der jüngere der beiden Beschuldigten - er sitzt nicht in Untersuchungshaft - hätte am Dienstag zu seinem Prozess wegen sexuellen Missbrauchs Jugendlicher und pornografischer Darstellung Minderjähriger erscheinen müssen. Er filmte den Älteren und die Elfjährige bei sexuellen Handlungen. Weder sein Verteidiger, die Vertreterin von Neustart noch sein eigener Vater konnten den 17-Jährigen erreichen oder wussten, wo er sich aufhielt. Im Wiener Landesgericht ließ er sich auf jeden Fall nicht blicken. 

Anklage: Schwerer sexueller Missbrauch Unmündiger, Kinderpornografie
Deswegen wird sein Verfahren nun mit dem seines älteren Freundes zusammengelegt. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft den schweren sexuellen Missbrauch Unmündiger vor und legt ebenfalls pornografische Darstellung Minderjähriger zur Last. Das Opfer war schließlich erst elf. Die jungen Männer geben an, sie hätten nicht gewusst, wie jung die Mädchen waren. Das sei laut Anklagebehörde aber klar auf den selbst angefertigten Videos ersichtlich - sogar ihre Schultaschen hätten die Mädchen dabeigehabt.

Am 20. April müssen sich nun beide Männer vor einem Schöffengericht verantworten. Ein weiterer Grund, dass die Verfahren zusammengelegt wurden: Man möchte den Opfern nicht zumuten, zweimal auszusagen. Der Kontakt zu ihren Opfervertretern und der Polizei sei ohnehin schon sehr schwierig. Ob sie zum Prozesstermin überhaupt erscheinen, bleibt offen ...

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