AKW Saporischschja

„Radioaktive Erpressung“: Selenskyj fordert Abzug

Ausland
28.03.2023 07:23

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Treffen mit dem Chef der UN-Atomaufsicht IAEA, Rafael Grossi, die Notwendigkeit des Abzugs der russischen Truppen aus dem Kernkraftwerk Saporischschja betont: „Ohne sofortigen Abzug sind alle Initiativen zur Wiederherstellung der nuklearen Sicherheit zum Scheitern verurteilt.“

Das Personal der Anlage stehe unter ständigem Druck der russischen Besatzungstruppen, die die Sicherheitsvorschriften nicht einhielten und sich in die technischen Prozesse einmischten, so Selenskyj. In seiner nächtlichen Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung bezeichnet er das russische Vorgehen als „radioaktive Erpressung“ und den schlimmsten Vorfall in der Geschichte der Kernkraft.

„Kein anderer Terrorist hat solche Abgründe mit einem Zynismus, den Russland an den Tag legt, ausgelotet und immer neue Tiefststände erreicht.“ Je länger die russische Besetzung des Kraftwerks andauere, desto größer werde die Bedrohung für die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas.

Lagebesprechung außerhalb Kiews
Selenskyj hat weiters seine militärische Lagebesprechung mit dem Generalstab erstmals außerhalb der Hauptstadt Kiew abgehalten. „Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front - vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw“, sagte er am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Details zu den Ergebnissen der Sitzung nannte er nicht.

Die Lagebesprechung fand demnach in der Industriestadt Dnipro statt, in der es viele Rüstungsbetriebe gibt. Zudem besichtigte Selenskyj Saporischschja und die im Gebiet Dnipropetrowsk liegenden Städte Nikopol und Marhanets, die häufig russischen Raketenangriffen ausgesetzt sind. „Heute haben in Saporischschja russische Raketen Wohngebäude getroffen“, sagte Selenskyj. Diese seien „verbrannt, teilweise leider zerstört“. Selenskyj warf Moskau erneut bewussten Terror gegen die Zivilbevölkerung vor. „Aber unsere Soldaten, die wir heute in Saporischschja besucht haben, wissen genau, was sie brauchen, um den Feind aus unserem Land zu vertreiben.“

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