Außer Lebensgefahr

„Die schönste Nachricht“ nach dem Amoklauf

Ausland
17.03.2023 18:09

Eine Woche nach dem Amoklauf in einer Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas, bei der ein 35-jähriges ehemaliges Mitglied sieben Menschen und sich selbst erschoss, sind nun alle Verletzten außer Lebensgefahr. „Das ist die schönste Nachricht dieses Tages, in der Tat, die uns auch das erste Lächeln auf die Lippen zaubert“, sagte Michael Tsifidaris, Sprecher der Zeugen Jehovas für die Region Norddeutschland.

Zu einer für Sonntag geplanten ökumenischen Gedenkfeier der evangelischen und der katholischen Kirche sowie der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen sind die Zeugen Jehovas dem Bericht zufolge zwar eingeladen, werden aber wohl nicht offiziell dabei sein.

Tsifidaris sagte am Freitag im Norddeutschen Runfdunk, seine Gemeinde schätze es, „wenn Kirchen oder andere Institutionen in unserem Land ein Zeichen der Solidarität und der Anteilnahme zeigen“. Die Zeugen Jehovas wollten am übernächsten Wochenende eine eigene Trauerfeier veranstalten, kündigte er an. „Und wir werden auch Wege finden, wie auch die breitere Öffentlichkeit auf diese Weise Anteil nehmen kann.“

Unterdessen gehen die Ermittlungen rund um das Motiv des Amokschützen weiter. Ein anonymer Hinweisgeber hatte zwei Monate vor der Tat auf eine mögliche psychische Erkrankung und Gefährlichkeit des 35-Jährigen aufmerksam gemacht und ein Buch als Beleg angeführt. In diesem postuliert der spätere Amokläufer wirre religiöse Thesen auch im Zusammenhang mit dem Holocaust.

Suche nach Tatmotiv
Nach Ermittlerangaben war der Mann bis vor eineinhalb Jahren selbst Mitglied der Kirchengemeinde im Hamburger Stadtteil Groß Borstel, verließ diese dann allerdings unter bisher nicht abschließend geklärten Umständen. Er war zudem Sportschütze und als solcher legal im Besitz der späteren Tatwaffe. Es sei nicht auszuschließen, dass der 35-jährige Philipp F. bei der Tat aus „Hass“ gegen die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas gehandelt habe, sagte der für die Ermittlungen zuständige leitende Oberstaatsanwalt Arnold Keller am Dienstag.

Es könne derzeit aber nicht abschließend gesagt werden, ob darin das Motiv zu suchen sei. Es gebe zudem keine Anhaltspunkte für seine Einbindung in Täterstrukturen oder rechtsextremistische Netzwerke, hieß es vom Staatsschutz.

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