Vergabe in Kritik

Keine Ausschreibung bei „Sicheres Vermieten“

Tirol
10.03.2023 14:00

Die Tiroler Neos begrüßen das neue Projekt, fragen sich aber, warum es keine Ausschreibung gab. Der ehemalige Landesrat Johannes Tratter wird immer wieder ins Spiel gebracht.

Der „Krone“-Bericht über ein mögliches Andocken von Ex-Landesrat Johannes Tratter bei der Tiroler Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft, kurz Tigewosi, hat naturgemäß für Rumoren – nicht nur in der Tiroler Politiklandschaft – gesorgt. Wie berichtet hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Tratter das kürzlich vom Land präsentierte Projekt „Sicheres Vermieten“ leiten und somit doch nicht bei der Neuen Heimat als zweiter Geschäftsführer angesiedelt werden soll.

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Ich verstehe nicht, warum für die Tätigkeiten, die sicher ein Auftragsvolumen von 100.000 Euro überschreiten, keine Ausschreibung stattgefunden hat.

NEOS-Klubchef Dominik Oberhofer

„Sicheres Vermieten“ soll Privatvermieter entlasten, indem man ihnen organisatorische Schwierigkeiten abnimmt. Ziel ist es, möglichst viele leer stehende Wohnungen wieder auf den Markt zu bekommen. So weit so gut. Oder doch nicht? Den Tiroler Neos stößt die Vorgangsweise sauer auf, zumindest was die Vergabe des Projekts an die Tigewosi betrifft. Neos-Klubchef Dominik Oberhofer: „Ich verstehe nicht, warum für die Tätigkeiten, die sicher ein Auftragsvolumen von 100.000 Euro überschreiten, keine Ausschreibung stattgefunden hat? Zweitens, warum nicht private Immobilienmakler ihre Dienste anbieten konnten, weil ja bekanntlich diese genau für diese Tätigkeiten zugelassen sind.“

Und fügt hinzu: „Offenbar wird hier still und heimlich etwas vergeben, das eindeutig gegen das Ausschreibungsrecht verstößt. Und scheinbar ist es ausgemachte Sache, dass für diese neue Tätigkeit, die in der Beamtenschaft kolportierte Kosten von 300.000 bis 500.000 Euro jährlich verursacht, ein neuer Direktorenposten extra für Ex-Landesrat Tratter geschaffen wird!“

Idee ist nicht neu
Man traue sich in der schwarz-roten Landesregierung offenbar doch nicht, Tratter als Geschäftsführer der Neuen Heimat zu installieren, daher habe was Neues hermüssen. „Das ist Postenschacher im alten Stil“, brüskiert sich der Ober-Pinke. Übrigens: Wer glaubt, die Idee „Sicheres Vermieten“ sei in Tirol geboren, irrt. Schlag nach in Vorarlberg. Im Ländle heißt das Projekt „Sicher Vermieten“ und es geht bereits in sein siebtes Bestandsjahr. Einmal mehr ein Beweis, dass die Mühlen in der Tiroler Politik doch eher langsam mahlen.

Genau das will aber Tirols Landeshauptmann Anton Mattle ändern. Hat er doch im Zuge seines Wahlkampfes stets betont, die Volkspartei in ein „neues Zeitalter“ führen zu wollen. Noch gibt es diesbezüglich einiges an Luft nach oben. Aber Mattle gibt sich dazu selbst noch viel Zeit. Anlässlich seines heutigen 60. Geburtstages – die „Krone“ gratuliert herzlich – meinte er in einem APA-Interview, „noch viele gesunde Jahre in der Politik“ verbringen zu wollen. Somit: Alles Gute!

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