Vom „Teufel besessen“ sei seine Adoptivtochter aus Indien gewesen. Weil er das wehrlose Mädchen misshandelt haben soll, fasste ein pensionierter Pädagoge im Burgenland jetzt - nicht rechtskräftig - neun Monate bedingte Haft aus.
Geschlagen und psychisch misshandelt hat ein pensionierter Pädagoge seine Adoptivtochter aus Indien über viele Jahre. Selbst zu einem Exorzisten habe der einstige Lehrer, der von Beobachtern als „katholischer Hardliner“ charakterisiert wurde, das wehrlose Kind gebracht. Zum ersten Mal musste sich der Burgenländer deshalb im Mai 2022 vor Gericht in Eisenstadt verantworten - wo er alle Vorwürfe bestritt. Weitere Verhandlungstermine folgten. Am Dienstag saß der Pensionist wieder auf der Anklagebank und wurde von zwei ehemaligen Lehrerinnen seiner mittlerweile erwachsenen Adoptivtochter schwer belastet.
Schule machte „Gefährdungsmeldung“ an das Jugendamt
„Die Andrea (Name geändert) durfte keine Freunde haben und nirgendwo hingehen“, sagte die ehemalige Klassenvorständin des Mädchens aus. Eine Vertrauenslehrerin gab an, dass Andrea ihr gegenüber ab 2005 von körperlichen und seelischen Misshandlungen durch beide Eltern (die Adoptivmutter ist mittlerweile verstorben) berichtet habe. Der heute 65-Jährige habe sie geschlagen und eingesperrt sowie ihr immer wieder gesagt, dass sie „vom Teufel besessen“ sei - Gefährdungsmeldung an das Jugendamt durch die Schule. Am Ende gab es, nicht rechtskräftig, neun Monate bedingt - für eine zerstörte Kinderseele ...
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