US Open

Melzer/Petzschner ziehen souverän in nächste Runde ein

Sport
01.09.2011 07:17
Jürgen Melzer und Philipp Petzschner haben am Mittwoch mit einer ausgezeichneten Leistung die zweite Runde der US Open in New York erreicht. Die als Nummer neun gesetzten Vorjahres-Wimbledonsieger fertigten Santiago Giraldo und Jamie Murray (MEX/GBR) in nur 52 Minuten mit 6:3 und 6:0 ab und treffen nun auf die zwar ungesetzten, aber starken Israelis Jonathan Erlich/Andy Ram. Im Einzelbewerb sorgten die Absagen von Robin Söderling und Venus Williams für Schlagzeilen.

"Ich war schon sehr zuversichtlich, aber dass es ein 6:3, 6:0 wird, das war schon sehr glatt", freute sich Melzer. Mit Erlich/Ram wird es in Runde zwei schon weit schwieriger. "Das ist eine ganz andere Aufgabe. Die kommen mit sehr viel Selbstvertrauen und haben Winston-Salem gewonnen. Sie sind eines der besten Doppel in den letzten Jahren und immer vorne dabei gewesen." Allerdings haben Melzer/Petzschner die beiden heuer im Miami-Viertelfinale schon knapp geschlagen. "Wenn wir unsere Leistung bringen, sind wir schon stärker."

Gesundheitliche Rückschläge prägten das Jahr
Für Melzer ist derzeit jeder Sieg im Einzel und Doppel gut für das Selbstvertrauen. "Nach den letzten Wochen ist jedes Match, das ich kriegen kann, wichtig." Die österreichisch-deutsche Paarung hat heuer nicht sehr oft miteinander spielen können, mit den Siegen in Rotterdam und Stuttgart, zwei Viertelfinali bei den Australian Open und in Wimbledon aber schon viele Punkte gemacht.

Und dies auch trotz eines für beide Spieler durch gesundheitliche Rückschläge geprägten Jahres. Auch Philipp Petzschner hat sich nach überstandenem Pfeiffer'schen Drüsenfieber gut erholt. "Es geht mir verhältnismäßig gut, aber die nächsten Tage werden anstrengend genug, daher bin ich froh, dass es so kurz war."

Die dicken Freunde und Fußball-Fans werden am Freitag allerdings keine Gelegenheit haben, den EM-Qualifikations-Schlager Deutschland - Österreich zu verfolgen. Zum Zeitpunkt des Spiels am Freitagabend MESZ wird Melzer möglicherweise gerade im Einzel-Einsatz sein, vielleicht spielen beide gerade auch Doppel.

Petzschner lobt ÖFB-Team
Die beiden ziehen sich mit dieser Begegnung übrigens nicht gegenseitig auf. Petzschner hat sogar Lob für das ÖFB-Team übrig: "Ich als Piefke muss ganz ehrlich sagen: Ihr habt's in Wien echt gut gespielt. Ich war live dabei und war überrascht, vor allem in der zweiten Hälfte. Ich glaube, dass euer Fußball immer besser wird. Aber noch langt's halt nicht, die Deutschen zu schlagen", sagte er mit einem Lachen. Beim Tipp sind sich beide fast einig. Petzschner: "3:1 für Deutschland." - Melzer: "Glatt für die Deutschen."

Schwierigere Aufgabe für Knowle und Zeballos
Bereits zuvor hatte sich auch Julian Knowle an der Seite des Argentiniers Horacio Zeballos durchgesetzt. Das Duo hatte es allerdings weit schwieriger und musste im dritten Satz sogar zwei Matchbälle abwehren, ehe es als Sieger mit 6:4, 3:6 und 7:5 über Olivier Rochus/Andre Sa (BEL/BRA) vom Platz gehen konnte. In der zweiten Runde wird es für den Vorarlberger und Zeballos allerdings sehr schwer: Sie treffen auf die als Nummer sechs gesetzten Polen Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski.

Söderling und Williams sagen wegen Krankheit ab
Zwei Krankheitsfälle sorgten im Einzelbewerb für die Schlagzeilen des Tages. Zunächst sagte der Weltranglisten-Sechste Robin Söderling aus Schweden wegen eines mysteriösen Virus, der ihn schon seit Wochen plagt, sein Erstrundenmatch ab. Am Nachmittag überraschte dann Venus Williams weniger als eine Stunde vor dem Match gegen die Deutsche Sabine Lisicki mit ihrem Rückzug aus dem Turnier. Eine Autoimmunerkrankung könnte ihre weitere Karriere gefährden.

"Ich bin vor Kurzem mit dem Sjögen's-Syndrom diagnostiziert worden, eine autoimmune Erkrankung. Das ist ein andauernder Zustand, der meinen Energiezustand beeinflusst und Müdigkeit sowie Gelenksschmerzen verursacht", ließ Williams mitteilen. Noch zwei Tage zuvor hatte sie sich geweigert, die Diagnose zu verraten und hatte noch gemeint, dass sie und Serena Williams noch sehr lange spielen werden.

Die ältere der beiden Williams-Schwestern hofft, nach einer Therapie wieder zu spielen, aber für die 31-jährige US-Amerikanerin könnte diese Krankheit doch einen Einschnitt bedeuten. "Sie ist ein starkes Mädchen. Ich glaube, sie wird zurückkommen", spendete Sabine Lisicki Worte des Trosts.

Pechsträhne der Williams-Schwestern geht weiter
Die Pechsträhne der beiden Afro-Amerikanerinnen, die das Damentennis über ein Jahrzehnt lang dominiert haben, geht damit weiter. Serena war erst kurz vor Wimbledon nach einer elfmonatigen Verletzungspause zurückgekehrt. Nach einem Tritt in Glasscherben im Juli 2010 musste sie zweimal operiert werden, Ende Februar dieses Jahres erlitt sie gar eine lebensgefährliche Lungenembolie. Dank der Leistungen der früheren Nummer eins in diesem Sommer auf Hartplatz wird Serena Williams dennoch schon wieder zur Topfavoritin für Flushing Meadows erklärt.

Ein schwacher Trost für die US-Tennis-Fans waren zwei unerwartete Damen-Erfolge: Christina McHale schaltete überraschend die als Nummer acht gesetzte Französin Marion Bartoli mit 7:6, 6:2 aus und trifft nun in der dritten Runde auf Maria Kirilenko (RUS-25). Bartoli war zuletzt bei den French Open im Halbfinale und in Wimbledon im Viertelfinale gestanden. Auch der 2:6-6:3-7:5-Sieg der 21-jährigen Irina Falconi über die Nummer 14 des Turniers, die Slowakin Dominika Cibulkova, hatte man ihr nicht wirklich zugetraut. Nur 70 Minuten benötigte die zweite große Turnierfavoritin Maria Scharapowa für ihren 6:1-6:1-Erfolg über Anastasia Jekimowa (BLR) kurz nach Mitternacht (Ortszeit).

Murray spaziert in die zweite Runde
Bei den Herren ist abgesehen von Söderling auch der Weltranglisten-Zehnte Nicolas Almagro nicht mehr dabei. Der Spanier unterlag dem Franzosen Julien Benneteau glatt in drei Sätzen.

Nach Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic spazierte am Mittwoch, an dem die erste Herren-Runde komplettiert wurde, auch der als Nummer vier gesetzte Andy Murray mit einem Drei-Satz-Erfolg in die zweite Runde.

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(Bild: KMM)



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