Einkaufstempel geplant

„Wir überlegen, ob wir nicht wegziehen sollen“

Burgenland
02.03.2023 08:58

In Neudörfl soll ein neues Einkaufszentrum errichtet werden, das bis drei Meter an die bestehenden Reihenhäuser gebaut werden soll. Die betroffenen Mieter können sich nur wundern: Obwohl es dort schon zwei Supermärkte gibt, soll dadurch noch ein dritter hinzukommen. 

Kein Verständnis für die Pläne eines großen Handelskonzerns haben Mieter einer Reihenhausanlage in Neudörfl. Auf der Fläche neben ihrem Zuhause soll ein neues Einkaufszentrum hingestellt werden. Und das in unmittelbarer Nähe der Häuser: Nur drei Meter werde der Abstand betragen, erklärt ein betroffener Familienvater. Statt auf - mittlerweile abgeholzte - Bäume werde man künftig auf eine Mauer schauen. Und auf Höhe des Schlafzimmers seien Kondensatoren geplant.

Noch ein Supermarkt
Nicht nur, dass wieder Fläche zugebaut wird, sorgt für Kritik, auch die Wahl des Standortes. Denn gleich daneben dem Grundstück gibt es bereits einen Penny und einen Bipa, auf der anderen Straßenseite ist ein Eurospar. Bipa und Penny sollen weggerissen und um einen zusätzlichen Supermarkt erweitert neu gebaut werden. Warum hier ein weiteres Geschäft herkommen soll, verstehen die Mieter nicht: „Wer braucht hier noch einen Supermarkt“, lautet der Tenor.

Mieter fühlen sich hinters Licht geführt
Dass gebaut werden soll, kam für viele überraschend. Es habe immer geheißen, dass vielleicht in zehn Jahren etwas passieren werde, meint der Familienvater. Sonst wäre er gar nicht hierhergezogen und hätte keine kostspielige Anzahlung geleistet. Nun wurde er bei der gewerberechtlichen Verhandlung vor vollendete Tatsachen gestellt. „Wenn das Projekt kleiner wäre und der Abstand zu den Häusern größer, hätte ich ja noch Verständnis“, sagt er. Er wolle seiner Tochter ein ungestörtes Aufwachsen ermöglichen. „Wir überlegen, ob wir nicht wegziehen sollen.“ Andere in der Anlage tun dies bereits.

Bedenken sollen ernst genommen werden
Bürgermeister Dieter Posch versteht die Sorgen der Betroffenen. Bei der gewerberechtlichen Verhandlung seien die Bedenken vorgebracht und ernst genommen worden. So sei etwa eine Bepflanzung vorgesehen, damit man nicht auf eine Fassade schauen müsse und die Privatsphäre geschützt bleibe. Die Mieter hätten zudem die Möglichkeit, Einsprüche gegen den Behördenbescheid einzubringen. Da die Gemeinde die Bauagenden schon vor langer Zeit an die Bezirkshauptmannschaft abgetreten habe, habe er von den Plänen auch erst zeitgleich mit den Mietern erfahren. Wie sinnvoll ein weiterer Supermarkt an der Stelle ist, will Posch nicht bewerten: „Das wird die Praxis zeigen.“

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