Im Finale

Transfrau will neue „Miss Germany“ werden

Adabei
28.02.2023 14:06

Laufsteg und Bikini - das war einmal: Bei der Wahl zur „Miss Germany“ geht es nicht mehr um Schönheit, sondern um die „Missionen“ der Kandidatinnen. Im Finale steht eine 19-Jährige, die sich als Botschafterin für das Thema Transgender sieht.

Saskia von Bargen hat als Kind wie ein Bub ausgesehen, sich aber nicht so gefühlt. Sie wollte am liebsten mit Mädchen spielen und Kleider anziehen. Mit fünf sei ihre klar gewesen, dass sie ein Mädchen sei, auch wenn in der Geburtsurkunde etwas anderes stand. 

„Keine Phase“
„Meinen Eltern war schnell klar, dass das keine Phase ist“, sagte die 19-Jährige, die mit ihren Eltern und drei jüngeren Schwestern in Friedrichsfehn im niedersächsischen Ammerland lebt, der DPA. Der Agentur zufolge nahm sie mit elf Jahren Hormonblocker, um nicht in die männliche Pubertät zu kommen.

Die Transfrau Saskia von Bargen ist im Finale der „Miss Germany“-Wahl. (Bild: Sina Schuldt / dpa / picturedesk.com)
Die Transfrau Saskia von Bargen ist im Finale der „Miss Germany“-Wahl.

Botschafterin
Zwei Jahre später bekam sie weibliche Hormone, mit 13 outete sie sich in der Schule. Als sie volljährig war, ließ sie sich geschlechtsangleichend operieren. Jetzt will sie „Miss Germany“ werden und sieht sich als Transgender-Botschafterin.

Die Wahl findet am 4. März statt und Saskia ist unter die letzten zehn Kandidatinnen gekommen. Eine Rauchfangkehrerin und eine Hebamme rittern ebenfalls um den Titel. 

Saskia von Bargen will „Miss Germany“ werden. (Bild: Philipp von Ditfurth / dpa / picturedesk.com)
Saskia von Bargen will „Miss Germany“ werden.

Persönlichkeit und „Missionen“
„Miss Germany“-Wahlen werden seit fast 100 Jahren abgehalten. Seit 2019 stehen nicht mehr Größe, Gewicht und Aussehen im Vordergrund der Wahl, sondern die Persönlichkeit und die „Missionen“ der Teilnehmerinnen. „Sie sollen eine Inspiration sein“, sagte Jil Andert vom Unternehmen Miss Germany Studios über die Kandidatinnen. „Das Äußere spielt absolut keine Rolle mehr.“

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(Bild: kmm)



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