Ohne großes Aufsehen hat der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) Teil 2 seiner Studie über Wiener Moscheen auf der Homepage veröffentlicht. Das Ergebnis habe sich im Vergleich zu der - vor sechs Jahren von Sebastian Kurz (ÖVP) öffentlich präsentierten - Untersuchung „etwas verbessert“, stellten die Autoren anhand einer von ihnen entwickelten Integrationsskala fest. Aber auch jetzt habe keine der Moscheen „die Stufe der Identifikation“ mit Österreich erreicht.
Untersucht wurden im Jahr 2020 aufgezeichnete Freitagspredigten in 14 Moscheen, vom Historiker und Islamismusexperte Heiko Heinisch, Jurist Imet Mehmedi und Migrationsforscher Zoltan Peter, berichteten die „Presse“ (online) und das „Oberösterreichische Volksblatt“.
Ihr Befund: „Eine emotionale Verbundenheit mit der österreichischen Gesellschaft war in keiner der untersuchten Moscheen zu beobachten und auch kein auf Österreich gerichteter Heimatbezug.“
Eine emotionale Verbundenheit mit der österreichischen Gesellschaft war in keiner der untersuchten Moscheen zu beobachten und auch kein auf Österreich gerichteter Heimatbezug.
Studie über Wiener Moscheen
„Es wird vermehrt in deutscher Sprache gepredigt“
Die Autoren sehen aber eine positive Tendenz: Es werde vermehrt in deutscher Sprache gepredigt und es habe weniger nationalistische Inhalte gegeben. Als vorbildhaft wird die größte und älteste Moschee in Wien, das Islamische Zentrum in Floridsdorf, gesehen. Die dortigen Predigten seien weltoffen, der Imam trete klar gegen Fanatismus auf. Das ist kein Einzellfall, in der Studien finden sich noch weitere Beispiele für einen positiven Blick auf Österreichs Rechtsstaat.
Diesmal wurde die Moscheen-Studie ganz ohne öffentliche Präsentation auf der Website des ÖIF veröffentlicht. Mitarbeiter der zuständigen Ministerin, Susanne Raab (ÖVP), wussten laut „Presse“ nichts davon.
Teil 1 der Studie hatte im Oktober 2017 eine breite Diskussion hervorgerufen - nachdem sie der damalige Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz kurz vor der Nationalratswahl in einer Pressekonferenz vorgestellt hatte. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) sprach damals von einer „schmutzigen Kampagne“ gegen die Muslime in Österreich.
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