Hund wie Ball getreten

„Ich mache mit meinem Drecksköter, was ich will“

Gericht
30.04.2025 17:17

Was eigentlich ein Ort für Spiel, Spaß und friedliches Gassigehen sein sollte, wurde für eine junge Frau vergangenen Sommer in einer Hundezone zum absoluten Horror: Ein Hund wurde vor ihren Augen von seinem Halter mehrmals brutal zu Boden geschleudert und wie ein Fußball getreten. Jetzt musste sich der Bosnier am Mittwoch im Wiener Landl vor Gericht verantworten ...

„Mein Hund ist mein Baby, schläft bei mir im Bett“, beteuert der gebürtige Bosnier vor Gericht. Ihm wird Tierquälerei und Nötigung vorgeworfen. Doch die Anschuldigungen will er alle nicht wahrhaben und bekennt sich somit auch nicht schuldig. Sein Verteidiger weiß aber: „Mein Mandant hat sich nicht optimal verhalten.“

Das zeigen auch die Aussagen der Zeugin, sie ist ebenfalls Hundehalterin, und der einschreitenden Polizisten. „Ich mache mit meinem Drecksköter, was ich will. Ich kann ihn schlagen, wo und wann ich will, und dagegen kannst du nichts machen“, soll er zu einer Beamtin gesagt haben.

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Mein Hund ist mein Baby, schläft bei mir im Bett.

Der Angeklagte

Bei der jungen Frau, die am Tag des Vorfalls auch in der Hundezone war, flossen im Saal sogar Tränen: „Der Hund hat nicht gewinselt, er hat geschrien“, erinnert sie sich. Die Bilder der Attacke werden ihr wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. „Jetzt gibt es Schläge“, soll er seinem kleinen Vierbeiner gedroht haben.

Was dann folgte: Dem Tier wurden Tritte verpasst, dann wurde es mehrmals zu Boden geschleudert. „Ich hab ihm angeboten, mich um den Hund zu kümmern, wenn er selbst überfordert ist.“ Doch davon wollte der ehemalige Fernfahrer wohl nichts wissen. 

Von Angeklagtem angespuckt
Die Beamten alarmierte die Hundebesitzerin erst, als sich die Lage noch mehr zugespitzt hatte. „Er spuckte mich an. Drohte mir, mit mir oder meinem Hund dasselbe zu machen.“ Auf dem Weg nach Hause klickten dann letztendlich die Handschellen, der Hund wurde dem Angeklagten zwei Tage abgenommen.

Im Wiener Landl verstrickte sich der Mann am Dienstag schließlich immer mehr in ein Netz aus Widersprüchen. Seinen Hund liebe er über alles. Aus seiner Sicht soll sogar der Vierbeiner der Zeugin aggressiv geworden sein: „Ihr Hund hätte meinen wahrscheinlich tot gebissen oder mich auch.“

Nachdem der elffach Vorbestrafte während des Zeugenverhörs auch noch mehrmals von Frau Rat ermahnt werden musste, setzte es schlussendlich einen Schuldspruch. 15 Monate Haft, davon fünf unbedingt – nicht rechtskräftig. Seinen kleinen Hund darf er dennoch behalten. 

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