Kühbauer hat sein Team im Vergleich zur vergangenen Saison kaum verändert, trotzdem habe er gewusst, dass seine Mannen auch in dieser Liga bestehen können. "Wir wollen nicht absteigen. Was dann noch kommt, nehmen wir natürlich gerne mit. Wir werden hart weiterarbeiten", versicherte Kühbauer, der mit 40 Jahren der jüngste der zehn Cheftrainer im Oberhaus ist.
Mit Ausnahme von Routiniers wie Hans-Peter Berger (29), Patrik Jezek (34) oder Gernot Plassnegger (33) setzt die Admira auch im Spielerkader auf die Jugend, so sind etwa die Innenverteidiger Christopher Dibon und Richard Windbichler jeweils 20 Jahre alt. Dass sein bisher größter Coup mit der Admira ausgerechnet im Heimstadion der Austria gelang, löste beim langjährigen Rapidler angeblich keine spezielle Genugtuung aus. Kühbauer: "Das hat mit der Austria nichts zu tun. Wir haben gegen die spielstärkste Truppe in Österreich verdient gewonnen."
Hosiner "kann noch mehr"
Seit der Auftaktniederlage in Runde eins im Geisterspiel gegen Rapid (0:2) am 16. Juli hat die Admira nicht mehr verloren. Matchwinner war diesmal Philipp Hosiner, der im erst vierten Match in Österreichs höchster Liga seine ersten drei Treffer erzielte. "Hosiner steht sich manchmal selbst im Weg. Er hat oft Probleme, sein volles Potenzial zu zeigen. Deswegen freue ich mich mit ihm, aber er kann noch mehr", versicherte Kühbauer nach dem ersten Admira-Sieg gegen die Austria seit 5. April 2003.
Hosiner, der lediglich aufgrund der Bauchmuskel-Verletzung von Benjamin Sulimani in die Startelf gerutscht war, stellte klar, dass man sich keinesfalls zurücklehnen dürfe. "Für einen Aufsteiger ist es ein sehr guter Start. Die Leistung müssen wir aber im nächsten Spiel bestätigen", forderte der 22-jährige Burgenländer, der über die Umwege 1860 München Amateure, SV Sandhausen und Vienna bei der Admira gelandet ist.
Kühbauer: "Wir hatten mehr Benzin im Tank"
Kühbauer ist sich bewusst, dass der überraschende Sieg in Wien-Favoriten sicher auch dem dichten Austria-Programm in den vergangenen Wochen zu verdanken ist: "Wir hatten mehr Benzin im Tank als die Austria." Derselben Meinung war sein Gegenüber Karl Daxbacher. "Bei einigen hat die Frische gefehlt. Es hilft aber nicht, zu lamentieren. Wir wollten in die Europa League und damit müssen wir zurechtkommen", sagte der Niederösterreicher nach seinem 150. Bundesliga-Match als Cheftrainer (74 Siege, 39 Remis, 37 Niederlagen).
Der Austria-Coach zeigte sich nach der ersten Heimniederlage in dieser Saison als fairer Verlierer. "Die Admira ist sehr selbstbewusst aufgetreten. In der Euphorie gelingt vieles. Letztes Jahr war das bei Innsbruck dasselbe", erinnerte Daxbacher an den Höhenflug der Tiroler, gegen die es vor genau einem Jahr ebenfalls eine herbe Heimpleite (0:3) gesetzt hatte. Zlatko Junuzovic ärgerte sich, dass die Austria trotz 63 Prozent Ballbesitz die Chance auf Platz eins vergeben hat. "Vielleicht ist das bei uns eine Kopfsache. Immer wenn wir Erster werden können, verbocken wir es", meinte Junuzovic, für den sein 30. Ligator nur ein schwacher Trost war.
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