Es geht dabei ums Geld: Der zuständige Projektleiter der Künstlergruppe, Peter Contra, hatte vor Gericht den von der "Via Donau" verlangten "Wucherzins" erfolgreich beeinsprucht. Daraufhin sei kein neuer Mietzins festgelegt worden und daher sei der Räumungstitel nicht rechtskonform gewesen, so Contra. Vonseiten der Donauhochwasserschutzkonkurrenz (DHK) - zu der die "Via Donau" gehört - hieß es allerdings, dass der Verein "Agora" nie an sie herangetreten sei, um einen finanziellen Beitrag zu leisten. Eine "titellose Nutzung" würde jedoch nicht gehen, hieß es damals.
"Werden Weg finden, dass die Künstler nicht weg müssen"
Geplant wäre die Zwangsräumung bis 27. September gewesen. So weit wird es jetzt wohl nicht mehr kommen. Der Wiener Bürgermeister fühle sich nämlich verpflichtet die "Agora" zu unterstützen, wie er gegenüber der "Krone" bekräftigte. Denn die Kunstmeile sei unter Bürgermeister Helmut Zilk (SP) gegründet worden. "Wir werden einen Weg finden, dass die Künstler nicht weg müssen", betonte Häupl.
"Es muss in dieser Stadt öffentliche Räume ohne kommerzielle Verwertungsabsichten und Konsumzwang geben. Dafür steht das rot-grüne Wien", sagte der Kultursprecher der Grünen, Klaus Werner-Lobo, in einer Reaktion am Freitag. Er zeigte sich erfreut, dass die drohende Zwangsräumung verhindert werden konnte.
Betreiber bestätigt Verbleib
Auch "Agora"-Projektleiter Contra betätigte am Freitag, dass die Kunstmeile nicht vom Donaukanal weichen müsse. Dies habe ihm die Stadt zugesagt. "Und es wurde auch vereinbart, dass wir keine Miete zahlen", zeigte sich Contra erfreut.
Die Entscheidung komme zwar spät, da bereits erhebliche Gerichtskosten angefallen seien, aber man sei nun froh, bleiben zu dürfen: "Darum sage ich: Schwamm drüber." Auch der "Via Donau" wolle man nun Freundschaft anbieten, betonte der "Agora"-Chef.
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