TERRIER IM GROßEINSATZ

Kleiner „Russell“ schnüffelt nach Menschenleben

Niederösterreich
15.02.2023 06:00

„Kleine Rakete“ lautet sein Spitzname - und Suchhund „Russell“ ist schnell. Kommt er zum Einsatz, geht es um wertvolle Zeit: Es gilt, Verschüttete möglichst schnell aufzuspüren. Und das tut der Jack-Russell-Terrier derzeit unter den Erdbeben-Trümmern in der Türkei. 

Der achtjährige Rüde, ausgebildet vom Österreichischen Verein für Diensthundeführer, ist der einzige vierbeinige Vertreter aus NÖ im Krisengebiet.

Der Einsatz verlangt äußerste Konzentration
Angesichts der massiven Schäden hat er alle Pfoten voll zu tun: Mit Herrchen Daniel Oeler aus Großharras im Bezirk Mistelbach schnüffelt er an vorderster Front auf der Suche nach Verschütteten - mit Erfolg: Das rot-weiß-rote Team konnte bis dato bereits neun Überlebende aufspüren. Für „Russell“ ist es ein nicht minder anstrengender Einsatz als für sein Herrl: Gearbeitet wird jeweils abwechselnd mit zwei anderen Teams, denn bei der Suche wird den Fellnasen äußerste Konzentration abverlangt.

Ursprünglich war Daniel Oeler bei der Polizeihundestaffel beschäftigt, hat sich dann aber schlussendlich als Hundetrainer selbstständig gemacht. Mit seinem vierbeinigen Freund konnte er bei Bewerben bereits viele Siege verbuchen – auch bei den Rettungshunde-Weltmeisterschaften war man für Österreich zweimal dabei. 

„Russell“ wartet in der Türkei auf seinen nächsten Einsatz. (Bild: Daniel Oeler)
„Russell“ wartet in der Türkei auf seinen nächsten Einsatz.
Dreamteam: Daniel und Russell (Bild: Daniel Oeler)
Dreamteam: Daniel und Russell
(Bild: Daniel Oeler)
„Russell“ bei einem Übrungseinsatz - sichtlich etwas erschöpft. (Bild: Daniel Oeler)
„Russell“ bei einem Übrungseinsatz - sichtlich etwas erschöpft.
Die rot-weiß-rote Suchhundtruppe vor dem Abflug. (Bild: zVg)
Die rot-weiß-rote Suchhundtruppe vor dem Abflug.

„Russell“ und Daniel sind ein eingespieltes Team
Schließlich gilt es ja auch, in den Gebäuderuinen jeden Schritt bewusst zu setzen, das Klettern zwischen bzw. in den Trümmerbereichen ist nicht ungefährlich, selbst für die geübten Katastrophenteams. Spürnase und Herrl sind ein eingespieltes Team

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Die Dankbarkeit der Leute ist enorm - auch wenn sie nichts mehr haben. Sie bringen Lebensmittel, Wasser - darunter oft auch Schokoladengrüße.

Daniel Oeler

„Man spürt das Leid der Bevölkerung überall, wo wir hinkommen“, so Oeler zur „Krone“. Wenn „Russell“ anzeigt, dass er etwas entdeckt hat, gilt es, sofort Sicht- oder Hörkontakt herzustellen. „Dass ,Russell‘ und ich an vorderster Front wertvolle Hilfe leisten können, gibt uns viel Kraft in den schwierigen Umständen. Allein unsere Anwesenheit vermittelt den verzweifelten Leuten einen Funken Hoffnung.“

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