Klima-Aktivistin:

„Tut so weh, wenn uns die Polizei von Straße holt“

Die Waldeggstraße war Freitag früh kurzfristig gesperrt.

(Bild: Letzte Generation Österreich)

Am Freitag klebten sich erneut Klima-Aktivisten in Linz fest und blockierten kurzzeitig eine Fahrbahn in der Waldeggestraße. Ein junges Mitglied der „Letzten Generation“ erzählte der „Krone“, wie sie sich vorbereitet hat und wie es sich anfühlt, wenn die Polizei die angeklebten Hände vom Asphalt löst.

„Ich habe eine Zeit lang an der Waldeggstraße gewohnt. Der Lärm war nicht auszuhalten, und die Luft war so schlecht, dass ich ständig krank war. Erst seit ich dort ausgezogen bin, geht es mir gesundheitlich wieder besser“, erzählt die Aktivistin im Interview.

Total verklebt: die Hand von Aktivistin Jelena

(Bild: Christoph Gantner)

„Niemand sollte gezwungen sein, Autoabgase einzuatmen - wir brauchen weniger, nicht mehr Verkehr auf unseren Straßen“, fordert Jelena Saf (24), Webentwicklerin aus Linz und Mitglied der Letzten Generation. Sie hatte sich Freitagfrüh mit drei Kollegen an der Fahrbahn festgeklebt.

Polizisten waren vorbereitet
Die junge Frau hatte sich mit langer Unterhose, Strumpfhose und Jeans sowie zwei Paar Wollsocken für die Sitzblockade am kalten Asphalt vorbereitet, Wärmepads um die Hand gewickelt und dann vier Tuben Superkleber auf ihrer linken Hand aufgetragen.

Leider hält der Superkleber bei solch niedrigen Temperaturen nicht so gut. Er ist auch nicht sehr gesund, dafür geht es aber schnell und hält normalerweise sehr gut.

Jelena Saf, „Letzte Generation“

Die Polizisten waren vorbereitet, übergossen die Hand der Aktivistin mit einem Lösungsmittel und zogen dann einen Draht, wie man ihn fürs Töpfern verwendet, zwischen Haut und Fahrbahn durch. Saf: „Das hat ordentlich weh getan.“

Jelena Saf klebte sich mit drei Kameraden fest

(Bild: Christoph Gantner)

„Absolut kein Verständnis“
Als kontraproduktiv bezeichnet hingegen Bürgermeister Klaus Luger solche Aktionen für den Umweltschutz: „Ich kann absolut kein Verständnis für diese Art des Protestes aufbringen. Sie erweisen dem wichtigen Anliegen eines umfassenden Klimaschutzes einen absoluten Bärendienst.“