Kein Happy End

Söhne schon ein Jahrzehnt „entführt“

Oberösterreich
07.02.2023 08:00

Immer wieder stehen Kindesentziehungen im Fokus der Polizei in Oberösterreich - nicht immer mit gutem Ausgang. Der Fall von zwei Buben zieht sich seit einem Jahrzehnt.

Acht Monate lang war ein Oberösterreicher aus Steyr-Land mit seinem drei Jahre alten Sohn in Griechenland abgetaucht. Jetzt konnten Fahnder des Landeskriminalamts OÖ den 56-Jährigen bewegen, heimzukehren und das Drama zu beenden.

Mit einer Handvoll Kindesentziehungen müssen sich die Polizisten jedes Jahr in Oberösterreich herumschlagen. „Meistens ist ein Elternteil nur wenige Tage mit dem Kind unterwegs“, heißt es von der Landespolizeidirektion. Doch manche Fälle ziehen sich über Jahre. So wie jener eines Ägypters, der in Wels eine Pizzeria betrieben hatte und vor einem Jahrzehnt während eines Heimaturlaubs, der die marode Beziehung hätte retten sollen, auf einmal mit seinen Söhnen untertauchte.

Der inzwischen 58-jährige Vater kam 2015 zurück nach Österreich, wurde festgenommen und ab dem Jahr 2016 zwischenzeitlich viermal rechtskräftig verurteilt – zweimal zu zwölf und je einmal zu 18 und 15 Monaten Haft. Denn er wollte nicht sagen, wo die Söhne sind. Dass er dies nicht wisse und nicht für die Rückkehr sorgen könne, glaubte das Steyrer Gericht – es ist zuständig, weil die Ehefrau dort ins Frauenhaus geflüchtet war und dann auch in Steyr lebte. Der Ägypter soll wöchentlich telefonischen Kontakt mit seiner Familie in Afrika gehabt haben.

„Fahndung aufrecht, keine Neuigkeiten“
Inzwischen hat Mohamed F. diese Haftstrafen abgesessen und scheint aus dem Visier der Justiz geraten. Die Mutter, der sowohl der österreichische, als auch der ägyptische Kadi das Sorgerecht für die inzwischen 13 und 15 Jahre alten Söhne Ibrahim und Yusuf zugesprochen hat, wartet weiter. „Die Fahndung nach den Kindern ist aufrecht, aber es gibt keine Neuigkeiten“, heißt es dazu bei den Fahndern, die auch im Fall, dass sie die Buben finden, schlechte Karten haben: Ägypten hat das Haager Übereinkommen zur Rückführung von entführten Minderjährigen nicht unterzeichnet.

Pakistani brachte nach 6 Jahren Kinder zurück
Die Einsicht, dass die Kinder in Österreich eine bessere Zukunft haben, als in Pakistan, wohin Ende 2010 ein 51-jähriger Vater sie von Attnang-Puchheim aus entführt hatte, brachte in einem ähnlichen Fall nach sechs Jahren die Wende. Der Vater, der die Entführung minutiös geplant und durchgeführt hatte, kam mit der Tochter und den drei Söhnen, die inzwischen neun bis 14 Jahre alt waren, zurück und übergab sie den Behörden. Er selbst wurde in Haft genommen.

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