Mit einem Festakt wurde Andreas Stutter (56) als Präsident des Innsbrucker Landesgerichtes eingeführt und sein Vorgänger Gerhard Salcher in den Ruhestand verabschiedet. Mit der „Krone“ sprach Stutter im Anschluss über seine Ziele im neuen Amt und was er den Tirolern garantieren will.
Bis auf den letzten Platz war der kürzlich renovierte Innsbrucker Schwurgerichtssaal gefüllt, als Andreas Stutter (56) offiziell sein neues Amt antrat und die Ära von Vorgänger Gerhard Salcher endete.
Stutter, dem bisherigen Vizepräsidenten, wurde vor allem in seiner Rolle als Mediensprecher viel Fingerspitzengefühl attestiert. Daneben Teamgeist, Bodenhaftung und – ohnehin unabdingbar in solcher Funktion – großes Fachwissen. Im Anschluss an den Festakt mit Justizministerin Alma Zadić nahm sich der gebürtige Haller Zeit für zentrale Fragen rund um sein Amt.
„Krone“: Herr Stutter, beschreiben Sie kurz Ihre Befindlichkeit?
Andreas Stutter: Es ist zweifellos ein Freudentag. Aber dieses Amt ist nicht etwas, worauf ich seit Beginn meiner Karriere hingearbeitet habe. Da passiert vieles Schritt für Schritt. Ich danke jedenfalls meiner Familie, dass ich meinen Traumberuf leben darf.
Was können sich normale Tiroler von der Justiz unter Ihrer Führung erwarten?
Jeder sollte sich darauf verlassen können, dass seine Anliegen in fairen Verfahren und in den allermeisten Fällen auch richtig abgehandelt werden. Wir stehen meiner Meinung nach auf einem hohen Niveau und das soll weiterhin gewährleistet sein.
Jeder sollte sich darauf verlassen können, dass seine Anliegen in fairen Verfahren und in den allermeisten Fällen auch richtig abgehandelt werden.
Andreas Stutter, Präsident des Innsbrucker Landesgerichts
Einige Hürden für Bürger sind jedoch zu überwinden?
Ich glaube, dass unser Zugang zu den Bezirksgerichten offen ist wie selten in einem anderen Land. Klar ist das Formularwesen nicht einfach und den digitalen Akt muss man verstehen. Aber prinzipiell ist es - abgesehen von einem zu hohen Streitwert - möglich, sich auch ohne Anwalt selbst zu vertreten. Im Auge zu behalten sind allerdings die Gebühren und die gegnerischen Anwaltskosten, falls man unterliegt.
Früher gab es viel mehr Bewerber als Planstellen, heute ist es umgekehrt. Wie wollen Sie darauf reagieren?
Es ist richtig, dass die Personalsituation auch in der Justiz herausfordernd ist. Bei der Bezahlung sind wir an bundesweite Vorgaben gebunden. Wir in Tirol können aber hinausgehen, in Schulen und auf Jobmessen. Auch Tage der offenen Tür, die man möglichst spannend gestaltet, gehören dazu. Geburtenstarke Jahrgänge gehen bald in Pension. In jedem einzelnen Fall geht unglaublich viel Wissen verloren. Das gilt es auszugleichen.
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