Viel Schaum. 207 Krügerln á 4,40 Euro: Gut 900 Euro gab der Österreicher im Vorjahr für den Genuss von kühlem Blonden in der Gastronomie aus, rechnet man den durchschnittlichen Verbrauch mal den durchschnittlichen Preis. 900 Euro. Der Gegenwert eines schönen Urlaubs. Zehnmal Volltanken - selbst zu den aktuell hohen Treibstoffpreisen - bei einem 50-Liter-Tank. Ein Monat Miete für eine 60- bis 70-Quadratmeter-Wohnung in netter Wiener Lage. 2010 waren es noch 3,13 Euro - wären beim aktuellen Durchschnittsverbrauch knapp 650 Euro im Jahr, ein gutes Drittel weniger.
Ja, die Österreicher lassen sich ihr Bier etwas kosten. Wo lässt es sich auch in Krisenzeiten trefflicher über Teuerung, Krieg und Politverdrossenheit debattieren als am Stammtisch, an der Bar mit einem Krügerl in der Hand? Nun aber schäumen Biertrinker und verzweifeln Gastronomen: Der Krügerlpreis überspringt immer öfter die Schmerzgrenze von fünf Euro. Energie, Personal, Mieten, Rohstoffe - alles werde teurer, argumentieren die Wirte, nicht zu Unrecht: Erst kürzlich erhöhte Lieferant und Marktführer Brauunion die Preise um 9,5 Prozent. Irgendwer muss das bezahlen, und irgendwer ist am Ende immer der Gast. Fraglich nur, wie lange noch. Denn mit Preisen im Handel von unter einem Euro (im Angebot) für eine Flasche und der aus der Corona-Pandemie vielerorts gewonnenen Erkenntnis, dass es sich auch zu Hause trefflich trinken und debattieren lässt, bleiben immer mehr Gäste lieber zu Hause. Das spart zwar Geld, schadet aber einer Branche, die mit knapp 41.000 Betrieben und 167.000 Mitarbeitern essenziell für Österreichs Wirtschaftsleistung ist. Die Lösung? Nicht in Sicht: „Das Beislsterben wird beschleunigt, vor allem auf dem Land“, sagt Wirtesprecher Mario Pulker. Die Hoffnung: Dass der Österreicher, sofern er kann, sich die rot-weiß-rote Beislkultur, den traditionellen Stammtisch, den charmanten, schrägen oder spröden Kellnerschmäh weiterhin etwas kosten lässt. Und wenn es auch fünf Euro sind.
Viel Ehr‘ haben Österreichs Ski-Athleten in der Vergangenheit von Weltmeisterschaften nach Hause gebracht. Recht selbstverständlich noch dazu, dominierten sie doch stets die Saison schon abseits des Großevents. Heuer ist alles anders. „Das große Hoffen auf ein Ski-Wunder“ titeln wir unser heute startendes WM-Extra. „Es gibt nur ein Ziel: Gas geben, voll attackieren!“, weiß auch Johannes Strolz, Doppel-Olympiasieger, dem das Pech an in den vergangenen Rennen an den Skiern klebte. Doch alles Pech, aller Rückstand, alle Enttäuschungen zählen nicht mehr, wenn am Montag mit der Kombination der erste Bewerb der WM in Courchevel/Méribel über die Piste geht. An einem Ort, der für Österreich goldener Boden war: Petra Kronberger, Anita Wachter, Marcel Hirscher, Anna Veith fuhren bei WM und im Weltcup dort schon zu Erfolgen. Ein gutes Zeichen, ist das „Krone“-Sportressort überzeugt. Und drückt, gemeinsam mit dem Rest der „Krone“ und Ihnen, lieber Leser, unseren rot-weiß-roten Ski-Athleten alle Daumen. (ts)
Starten Sie gut ins Wochenende!
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