„Anomalie“ im All

Historische britische Weltraum-Mission gescheitert

Wissenschaft
10.01.2023 07:53

Es hätte eine historische Nacht werden sollen: Großbritannien wollte mit einer Weltraum-Mission dem exklusiven Club der Staaten beitreten, die in der Lage sind, Raketen in die Erdumlaufbahn zu bringen. Dieses Vorhaben ist nun wegen einer „Anomalie“ vorerst gescheitert.

Die am späten Montagabend an Bord eines umgebauten Boeing-747-Flugzeugs namens „Cosmic Girl“ gestartete Rakete war die erste, die von britischem Boden aus ins All gebracht wurde. Sie sollte neun Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen, die der Entdeckung von Schleusern und der Wetterbeobachtung dienen sollten.

Gut 10.600 Meter über dem Atlantik löste sich die Rakete von der Boeing 747. Die Rakete habe dann ihre Triebwerke gezündet, habe rasch Überschallgeschwindigkeit erreicht und auch erfolgreich den Weltraum erreicht, erklärte das Unternehmen Virgin Orbit, das den Raketenstart aus Cornwall im Südwesten Englands organisiert hatte, in einem Statement, das auf Twitter geteilt wurde.

Die LauncherOne-Rakete erreichte ihre Umlaufbahn nicht. (Bild: AP)
Die LauncherOne-Rakete erreichte ihre Umlaufbahn nicht.

Mission „vorzeitig beendet“
Doch als die Rakete in die Umlaufbahn eintreten und die Satelliten absetzen sollte, habe es eine „Anomalie“ gegeben, „die uns daran gehindert hat, die Umlaufbahn zu erreichen“, erklärte Virgin Orbit, auf Twitter. Dadurch sei die Mission „vorzeitig beendet“ worden, hieß es. So habe man zwar das Weltall erreicht, aber es nicht in die angepeilte Erdumlaufbahn. 

Die um 22.02 Uhr Ortszeit (23.02 Uhr MEZ) gestartete Boeing „Cosmic Girl“ kehrte indes samt Crew unversehrt zum Raumhafen Cornwall am Flughafen Newquay zurück. An dem Raumhafen ist außer der britischen Weltraumbehörde auch das Unternehmen Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson beteiligt.

18.500 Satelliten bis 2031 im All
Satelliten wurden lange Zeit nur von staatlichen Institutionen ins All gebracht. Mittlerweile werden die meisten Weltraumbahnhöfe in Europa aber privat betrieben. Die Branche hat mit der Gründung zahlreicher kleiner Raumfahrt-Start-ups einen massiven Zuwachs erfahren. Schätzungen zufolge werden zwischen 2022 und 2031 rund 18.500 kleine Satelliten mit einem Gewicht unter 500 Kilogramm ins All gebracht. Im vorherigen Jahrzehnt waren es hingegen nur etwa 4600.

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