Preise aber gestiegen

Brexit-Sonderregeln stärken nordirische Wirtschaft

Ausland
29.12.2022 11:59

Die Brexit-Sonderregeln stärken die Wirtschaft in der britischen Provinz Nordirland. Das legen jetzt Handelsdaten sowie ökonomische Modelle nahe. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen jedoch mit höheren Preisen rechnen als im theoretischen Fall, dass das Vereinigte Königreich weiterhin Teil der EU wäre.

Der Wert britischer Verkäufe nach Nordirland stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent. Nordirische Verkäufe nach Großbritannien nahmen gar um 13 Prozent zu, wie das Statistikamt mitteilte. Zudem seien Exporte nach Nordirland und in andere EU-Länder nach der Einführung des sogenannten Nordirland-Protokolls gestiegen. Auswirkungen der Inflation sind hier nicht eingerechnet.

Produktion legt zu
Insgesamt werde die Produktion in Nordirland um 2,2 Prozent zulegen, ergaben Modellberechnungen der Universität Sussex. Das widerspricht der Aussage britischer und unionistischer Politikerinnen sowie Politiker. Protestantische Anhängerinnen und Anhänger fürchten, dass das Protokoll die Wiedervereinigung des Landesteils mit Irland fördert. Die Regierung in London droht der EU bereits mit einem Bruch des Abkommens.

Nach Brexit weg mit allen EU-Regeln?: In London zeichnet sich ein neuer Streit ab. (Bild: lazyllama - stock.adobe.com)
Nach Brexit weg mit allen EU-Regeln?: In London zeichnet sich ein neuer Streit ab.

Dieses sieht vor, dass Nordirland im Gegensatz zu Großbritannien weiterhin Mitglied der EU-Zollunion und des Binnenmarkts ist. Die Regelung soll eine harte Grenze zu Irland und damit ein Wiederaufflammen alter Konflikte verhindern. Allerdings entstand eine Zollgrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs. Es kam zu Handelshemmnissen, einige britische Firmen stellten die Lieferungen nach Nordirland ein. Die Konkurrenz aus Großbritannien nahm ab.

Wohlstand etwas gesunken
Eine weitere Folge der Zollhürden für britische Waren ist, dass die Verbraucherpreise um 4,3 Prozent zulegten (im Vergleich zum EU-Verbleib Großbritanniens). Damit reduzierte sich der gesamtwirtschaftliche Wohlstand um 2,4 Prozent.

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