Das Hantieren mit Feuerwerkskörpern sorgte Freitagabend in Galtbrunn in der Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde im Mostviertel in Niederösterreich für einen Großbrand mit zwei zum Teil schwer verletzten Jugendlichen. Ein 16- und ein 17-jähriger Bursche hatten im Obergeschoss Raketen gezündet.
Freitagabend sorgte eine laute Explosion in St. Georgen am Ybssfelde für Angst und Schrecken. Das gesamte Obergeschoss eines Einfamilienhauses stand in Flammen. Anrainer alarmierten umgehend die Rettungskräfte. „Viele der Anrufer sprachen von einem lauten Knall“, erklärt Philipp Gutlederer von Notruf NÖ auf „Krone“-Anfrage das Alarmierungsszenario. Zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren dürften im Mansardenzimmer mit Feuerwerkskörpern hantiert haben, dabei sei eine Rakete gezündet worden. Binnen kürzester Zeit hatte sich das Feuer auf den gesamten Dachstuhl ausgebreitet.
Erschwerter Transport durch Schneetreiben
Beide Burschen erlitten eine Rauchgasvergiftung, einer der beiden wurde mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus nach Amstetten eingeliefert. Unter erschwerten Bedingungen: „Wegen der schlechten Wetterverhältnisse war der Einsatz eines Hubschraubers nicht möglich, daher musste der Jugendliche mit dem Notarztwagen ins Spital gebracht werden“, so Gutlederer.
Stundenlange Löscharbeiten
Aufgrund der Schwere der Verbrennungen sei der Bursche noch in derselben Nacht weiter ins Landeskrankenhaus Graz transportiert worden. Insgesamt standen acht Feuerwehren mit 74 Mann mehrere Stunden lang im Einsatz. „Der Löschangriff gestaltete sich schwierig, da es aufgrund des Innenausbaus schwer war, zu den Brandherden vorzudringen. Hierfür mussten erst Rigipswände aufgemacht werden“, erklärt Einsatzleiter Andreas Steinberger von der Feuerwehr St. Georgen am Ybbsfelde.
74 Mann im Einsatz
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden an. Zu guter Letzt wurde noch das Dach provisorisch abgedeckt. Erst gegen 6 Uhr Früh war der Einsatz beendet. Den Jugendlichen droht eine Anzeige wegen Fahrlässigkeit. Die ebenfalls zum Zeitpunkt der Explosion im Haus anwesenden Großeltern blieben unverletzt.
Polizei mahnt zur Vorsicht
Seitens der Polizei rechnet man in nächster Zeit wieder mit einem deutlichen Anstieg derartiger Unfälle. „Vor allem illegale Silvesterböller aus Tschechien sind brandgefährlich“, heißt es. Die Exekutive appelliert eindringlich, das Schießen mit „Selbstlaboraten“ zu unterlassen. Im schlimmsten Fall kann es Menschenleben kosten.
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