Mit Urzeit-Merkmalen

“Lebendes Fossil” aus der Frühzeit der Aale entdeckt

Wissenschaft
17.08.2011 11:01
Ein kleiner Aal aus Riffhöhlen der Südseeinsel Palau hat japanische Forscher überrascht, denn er zeigt eine wilde Mischung aus den Merkmalen moderner Aale und solchen, die bisher nur von Millionen Jahre alten Fossilien bekannt waren. Die genaue Untersuchung hatte ergeben, dass die Art ein "lebendes Fossil" darstellt, so die Forscher.

Wie Masaki Miya vom Naturkundemuseum in Chiba und seine Kollegen in den "Proceedings" der britischen Royal Society berichten, sind die etwa zehn Zentimeter kleinen Tiere seitlich abgeflacht und haben einen für Aale unproportional großen Kopf. Im Gegensatz zu heutigen Aalen haben sie deutliche Flossenstrahlen in der Schwanzflosse und eine Art von kleinem Kragen vor den Kiemen.

Die meisten Unterschiede zeigten sich aber in der inneren Knochenstruktur des Kopfes. Darunter seien solche, die selbst primitiver erscheinen als bei bisher bekannten, hundert Millionen Jahre alten Fossilien, schreibt das Team. Aus diesem Grund wurde das Tier in eine eigene, neue Aal-Familie einsortiert. Es bekam den Namen Protoanguilla palau.

Auch Zellgene bestätigten "lebendes Fossil"
Auch das Erbgut seiner Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, weist auf ein lebendes Fossil hin. Der Vergleich mit 58 anderen Aalarten zeigte, dass das Tier ein echter Aal ist, seine Entwicklung aber wahrscheinlich sehr lange getrennt von seiner Verwandtschaft verlief. Den Berechnungen zufolge trennten sich ihre Wege bereits vor etwa 220 Millionen Jahren, das ist zu Zeiten der ersten Dinosaurier.

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