Fund im Gazastreifen

Bei Bauarbeiten Friedhof aus Römerzeit entdeckt

(Bild: APA/AFP/Mohammed Abed)

Im nördlichen Gazastreifen haben Wissenschaftler einen Friedhof aus der Römerzeit ausgegraben. „Bisher wurden 51 römische Gräber aus dem ersten Jahrhundert gefunden“, sagte der Leiter des Ausgrabungsteams, Fasl al-Atal, gegenüber Medien. „Wir rechnen damit, insgesamt 75 bis 80 Gräber zu finden“, fügte er hinzu.

Bei Bauarbeiten waren Anfang des Jahres nahe der Stadt Beit Lahia 31 Gräber entdeckt worden. Das Bauprojekt wurde ausgesetzt und ein Team des örtlichen Ministeriums für Altertum entsandt. Die 2000 Jahre alte Begräbnisstätte liegt unweit der Ruinen des griechischen Hafens Anthedon auf dem Weg zum antiken Ascalon, der heutigen israelischen Stadt Ashkelon an der Grenze zum Gazastreifen.

Jamal Abu Reda vom Altertumsministerium erklärte, die Ausgrabungsstätte sei von „großer Bedeutung“ und möglicherweise eine „Erweiterung“ des antiken Anthedon, einer Stadt an der Küste von Palästina (im heutigen Gazastreifen).

Archäologie ist ein höchst politisches Thema in Israel und den palästinensischen Gebieten. Einige Entdeckungen wurden in der Vergangenheit genutzt, um jeweils territoriale Ansprüche geltend zu machen.

Aufgrund der israelischen Blockade seit der Machtübernahme durch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen ist die Erforschung und die touristische Nutzung archäologischer Fundorte dort eingeschränkt.