Lohnverhandlungen

Bierbrauer kämpfen auch im Ländle um mehr Geld

Vorarlberg
12.12.2022 17:30

Nun wird es auch in Vorarlberg ernst: Bei Mohren stand am Montag das Sudhaus still, am Mittwoch sind in den anderen drei Brauereien im Land Betriebsversammlungen geplant. Ans Aufgeben denkt in den Bierbrauereien im Land niemand.

Bei der Betriebsversammlung der Produktionsabteilung in der Mohrenbrauerei in Dornbirn zeigte sich Montagfrüh eines ganz deutlich: Bevor nicht ein für die 35 Mitarbeiter der Produktionsabteilung akzeptabler Lohnabschluss erreicht ist, wird der Kampf nicht aufgegeben.

„Unsere Abfüllmannschaft war am Morgen bereit zu streiken“, berichtet der Betriebsratsvorsitzende der Brauerei, Erwin Staudinger. Entschieden hat man sich dann doch, „den Ball erst noch einmal flach zu halten“ und nur das Sudhaus für 24 Stunden stillzulegen. Einen Tag lang wird also kein neues Bier produziert. Abgefüllt wird allerdings schon, und auch der Lieferbetrieb bleibt aufrecht.

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Die Arbeitgeberseite muss sich jetzt bewegen. Das Angebot von sieben Prozent, also nur ein Zehntel über der Inflation und weit unter dem Abschluss in anderen Branchen, lassen sich die Leute nicht gefallen.

Erich Nagel, Pro-Ge-Landessekretär

Am Mittwoch wird dann auch in den drei weiteren Brauereien im Land, bei Fohrenburger, Frastanzer und Egger die Arbeit für Betriebsversammlungen niedergelegt. „Die Arbeitgeberseite muss sich jetzt bewegen. Das Angebot von sieben Prozent, also nur ein Zehntel über der Inflation und weit unter dem Abschluss in anderen Branchen, lassen sich die Leute nicht gefallen“, macht der Landessekretär der Gewerkschaft Pro-Ge, Erich Nagl, seinem Unmut Luft.

Die nächste Verhandlungsrunde in Wien ist für den 21. Dezember anvisiert. Staudinger ist fest überzeugt, dass es spätestens dann zu einem Abschluss kommt. Schließlich stehe die Bilanzierung an, was ohne einen gültigen Lohnabschluss schwierig sei.

Argumente sind nicht nachvollziehbar
Die Argumente der Arbeitgeber versteht er ohnehin nicht. „Wir hatten wirtschaftlich ein sehr gutes Jahr. Zum ersten Mal in der Geschichte der Mohrenbrauerei haben wir 1000 Sude produziert“, berichtet der Gewerkschafter. Den Hemmschuh bei den Verhandlungen ortet er ohnehin eher bei den großen Brauereien als bei kleineren.

Gewerkschaft bleibt hartnäckig
Sollte beim nächsten Verhandlungstermin wider Erwarten keine Einigung gelingen, sind auch in Vorarlberg weitere Betriebsversammlungen geplant. „Wir sind den Arbeitgebern entgegengekommen, jetzt erwarten wir ihrerseits ein starkes Signal“, macht Nagl deutlich.

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Vorarlberg-Krone
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