Jetzt ist es fix!

Pachner und Maertens sind neue „Jedermann“-Stars

Alles neu beim „Jedermann 2023“: Nach dem Abschied von Lars Eidinger und Verena Altenberger vom Domplatz wird es im nächsten Jahr bei den Salzburger Festspielen wieder einen neuen Jedermann und eine neue Buhlschaft geben. Während Valerie Pachner in die „prominenteste Nicht-Rolle der Theatergeschichte“ schlüpfen wird, wird Michael Maertens in der titelgebenden Rolle auf der Bühne stehen. Am Donnerstag wurden die neuen „Jedermann“-Stars offiziell vorgestellt.

Wer in die zwei wohl berühmtesten Rollen des Landes schlüpfen wird, galt schon vor der Pressekonferenz am Donnerstag längst als kein Geheimnis mehr. Schon Ende des Sommers fiel bei der Neubesetzung der Titelrolle im Hofmannsthal-Klassiker der Name Michael Maertens. Erst vor wenigen Tagen kam heraus: In die Rolle der Buhlschaft wird die Oberösterreicherin Valerie Pachner an der Seite des Burgtheater-Stars zu sehen sein.

Pachner auch als Tod im „Jedermann“?
Schauspielchefin Bettina Hering hat die in Wels geborene Schauspielerin im letzten von ihr verantworteten Jahr für die Rolle engagiert. Und Pachner wird für eine überraschende Premiere sorgen. Sie wird beim „Jedermann 2023“ neben der Buhlschaft auch in die Rolle des Todes schlüpfen - und wohl ganz anders als zuvor Edith Clever.

Buhlschaft-Darstellerin Valerie Pachner und Jedermann-Darsteller Michael Maertens bei der Pressekonferenz am Donnerstag

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

„Die größte Bedeutung in dem Zusammenhang hat für mich, dass ich auch den Tod spiele“, verriet Pachner schon vorab auf die Frage, wie sie ihre Rollen anlegen wolle. „Die Buhlschaft ist und bleibt das Liebesobjekt eines Mannes. Da kann man als Schauspielerin alles versuchen - aber der Text gibt nicht viel mehr her. Das kann man nicht ändern. Daher ist es für mich schauspielerisch interessant, dass ich durch die andere Rolle mehr Raum kriege. In der Dualität dieser beiden Figuren, wobei die Buhlschaft für die Liebe und das Leben steht, tut sich eine interessante Spannung auf. Ich kann die Buhlschaft gar nicht mehr ohne den Gedanken sehen, dass ich auch den Tod spiele. Für mich war das bei meiner Entscheidung durchaus auch ausschlaggebend.“

Maertens wird Jedermann auch 2024 spielen
Maertens, der im kommenden Jahr sein 30-jähriges Festspieljubiläum feiert (1993 spielte er in der Uraufführung von Botho Strauß‘ „Das Gleichgewicht“ erstmals in Salzburg), hat vorerst für zwei Jahre unterschrieben, steht also auch 2024 im ersten Jahr der neuen Schauspielchefin Marina Davydova auf dem Domplatz. Hering nannte dies „eine Brücke“, die zu ihrer Nachfolgerin geschlagen werde.

Buhlschaft-Darstellerin Valerie Pachner und Jedermann-Darsteller Michael Maertens

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Maertens versicherte, er werde sich dafür einsetzen, dass ihm seine Bühnenpartnerin auch über den kommenden Sommer erhalten bleibe. Die ganze Besetzung sei „spektakulär“: „Ich bin stolz auf diese Besetzung und erwarte mir da Unglaubliches.“

Altenberger und Eidinger nahmen Abschied vom Domplatz
Dadurch, dass Lars Eidinger und Verena Altenberger im vergangenen Sommer nach der Premiere erklärt hatten, dass für sie nach zwei Saisonen als Jedermann und Buhlschaft wieder Schluss sei, waren Schauspielchefin Hering und Regisseur Michael Sturminger gezwungen, für 2023 eine neue Besetzung zu suchen. Diese wurde auch in fast allen anderen Positionen verändert.

So wird Sängerin Anja Plaschg (Soap&Skin) von Kathleen Morgeneyer den Glauben übernehmen, Cornelia Froboess von Angela Winkler die Rolle von Jedermanns Mutter. Sarah Viktoria Frick verkörpert nicht nur den Teufel (bisher: Mavie Hörbiger), sondern auch Gott.

Gedenken an Christiane Hörbiger
Bei der Pressekonferenz gedachte man auch der am Mittwoch verstorbenen Christiane Hörbiger, die zweimal als Buhlschaft am Salzburger Domplatz auf der Bühne gestanden war - einmal an der Seite von Ernst Schröder, einmal an der Seite von Curd Jürgens.

Verena Altenberger (Buhlschaft) und Lars Eidinger (Jedermann) verabschiedeten sich 2022 vom Salzburger Domplatz.

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Seit 1920 wurde der „Jedermann“ im Rahmen der Salzburger Festspiele 757-mal aufgeführt. Premiere 2023 ist am 21. Juli, danach stehen bis 29. August 13 weitere Vorstellungen auf dem Programm, dessen weitere Eckpunkte die Festspiele am 9. Dezember bekannt geben wollen.