Sexuelle Belästigung

Bruchlandung vor Gericht: Vereinsobmann verurteilt

Flugplatz St. Georgen: Am Standort der Union-Sportflieger- gruppe Ybbs wurden neben Verfehlungen im Schulungs- betrieb auch Vorwürfe wegen sexueller Belästigung laut.

(Bild: Crepaz Franz)

Knalleffekt in der Causa rund um sexuelle Belästigung und Mobbingvorwürfe gegen Funktionäre der Union-Sportfliegergruppe Ybbs. Nun wurde ein Obmann zu einer Geldstrafe verurteilt.

Seit mehr als einem Jahr beschäftigt die Causa rund um Vorwürfe gegen die Union-Sportfliegergruppe Ybbs mit Standort am Flugplatz St. Georgen nicht nur die Justiz. Wie berichtet, hatte ein ehemaliger Fluglehrer schwere Anschuldigungen gegen Vereinsmitglieder erhoben. Dabei ging es um manipulierte Flugaufzeichnungen, Mobbing und sexuelle Belästigung. Mit Tonband-Protokollen sowie Zeugenaussagen einer Flugschülerin wurden die Vorwürfe untermauert. Im Gegenzug erstattete der Verein gegen den Fluglehrer Anzeige wegen versuchter Nötigung. Der 32-Jährige wurde im Frühjahr freigesprochen.

(Bild: Franz Crepaz)

Geldstrafe ausgefasst
Nun hat sich das Blatt um 180 Grad gewendet: Anfang November wurde der Obmann der Union-Sportfliegergruppe wegen sexueller Belästigung verurteilt. Der Betroffene legte umgehend Berufung ein. Wenn abends die Flugzeuge im Hangar verschwanden, sei es mit feuchtfröhlichen Partys im Vereinshaus weitergegangen. Der ganze Vorstand des Vereins habe Bescheid gewusst. „Jetzt liegen die Fakten endlich auf dem Tisch“, zeigt sich der ehemalige Fluglehrer erleichtert und erwägt seinerseits eine Klage wegen Rufschädigung oder übler Nachrede gegen die Funktionäre.

Dass der Vereinsobmann trotz Schuldspruch seine Funktion weiterhin innehat, sorgt nicht nur beim 32-Jährigen für Unverständnis. Seitens der Sportunion NÖ wurden hingegen umgehend nach Bekanntwerden der Vorwürfe alle Ämter (im erweiterten Gremium des Landesvorstandes) ruhend gestellt.

Gegen Urteil berufen
„Ich bin unschuldig. Sonst kann ich momentan nicht viel dazu sagen“, erklärt der Beschuldigte auf „Krone“-Anfrage. Ende Februar werde bei der Generalversammlung über sein weiteres Schicksal im Verein entschieden. Bis dahin bleibe er in seinem Amt.