Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamtes Tirol (LKA), zieht eine wenig erfreuliche Bilanz, bei der häuslichen Gewalt. Zumeist handelt es sich bei den Opfern um Frauen oder junge Mädchen. Die Zahl der spezialisierten Polizisten wurde aufgestockt.
Wie ist es wirklich um die häusliche Gewalt in Tirol bestellt? Eines der wenigen Instrumente, um dieses oft versteckte Phänomen zu messen, ist die Zahl der Anzeigen: „2021 wurden insgesamt 1556 Delikte angezeigt, die die Privatsphäre betrafen – ein Plus von 16 Prozent“, zeigt die LKA-Chefin auf. In 69 Prozent der Fälle handelte es sich bei den Opfern um Frauen oder junge Mädchen.
Zur Prävention werden in Tirol aktuell 140 speziell geschulte Präventionsbeamte und -beamtinnen eingesetzt.
Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamtes
Die Zahl der „allgemeinen Gewaltdelikte“, inklusive jener in der Öffentlichkeit sank im selben Zeitraum geringfügig um 1,8 Prozent. Auch hier standen aber zwei Drittel der Opfer und Täter in irgendeiner Form in persönlicher Beziehung.
Gegen Gewalt: 40 Beamte mehr als noch im Vorjahr
Tersch will in Zukunft vermehrt auf Prävention setzen: „Dafür werden in Tirol aktuell 140 speziell geschulte Präventionsbeamte und -beamtinnen eingesetzt.“ Die Aufstockung um 40 Mitarbeiter zeige den hohen Stellenwert innerhalb der polizeilichen Arbeit. Die Präventionsbeamten unterstützen im Bereich Gewalt in der Privatsphäre die eigenen Kollegen bei den Amtshandlungen, führen Nachbetreuungen mit Betroffenen sowie rechtliche Aufklärungsgespräche mit Gefährdern durch.
Heuer gab es in Tirol bisher vier Morde (davon drei an Frauen). Im Vorjahr waren es insgesamt sechs Mordfälle, ebenfalls dreimal waren Frauen die Opfer.
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