Acht Prozent ist die Drop-Out-Quote quer über alle Berufsausbildungen in Österreich. In der Pflegeausbildung in Oberösterreich steigen aber Jahr für Jahr durchschnittlich 26 Prozent vorzeitig aus, hat der Landesrechnungshof ausgerechnet - wir berichteten. Warum ist das so?
Das ist die Gretchenfrage für die nötigen Veränderungen. Schon länger stellt sie FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr, der seinen Unmut so zusammenfasst: „Mehrmals forderten wir angesichts dieser hohen Abbruchquote eine einheitliche Evaluierung anhand eines standardisierten Fragebogens, sobald ein Teilnehmer den Kurs verlässt. Es ist schlichtweg unverantwortlich, dass es bisher nicht dazu gekommen ist!“
Ein erster Einblick in die Motive
Bereits im Oktober 2019 meinte Mahr, man müsse die Motive der Ausbildungsabbrecher unbedingt ergründen. Im Sommer 2020 fragte Mahr die damalige Sozialreferentin Birgit Gerstorfer (SPÖ) nach den Gründen für einen Abbruch der Pflegeausbildung, und zwar in einer schriftlichen Landtagsanfrage. Die Antwort vor zwei Jahren: „Am häufigsten wurden persönliche Gründe, gefolgt von gesundheitlichen oder disziplinären/schulischen Gründen, wie beispielsweise zu wenige Anwesenheitszeiten im Kurs, angegeben.“
Auch finanzielle Probleme dabei
Mahr hinterfragte das Ende 2020 noch näher, worauf Gerstorfer angab, dass auch finanzielle Probleme öfters Ursache für einen Ausbildungsausstieg sind. Hier sollte sich durch neue Stipendiumsmöglichkeiten die Lage eigentlich bessern. Die damals genannten Zahlen bestätigen übrigens die aktuelle Darstellung des Landesrechnungshofes über die Drop-Out-Quoten.
Standardisierter Fragebogen kommt (vielleicht)
Nun wird wieder darüber geredet, zuletzt bei einer Pressekonferenz von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) und AK-Präsident Andreas Stangl, die Abbildungsausbrecher mittels standardisiertem Fragebogen nach ihren Gründen zu fragen. Nicht nur Mahr meint, dass es höchste Zeit wäre, so ein Projekt auch endlich mal in die Praxis umzusetzen - ehe es eh zu spät ist.
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