„Quasi immer besser“

Black Friday: Produkte länger nutzen schützt Klima

Wirtschaft
21.11.2022 13:42

Anlässlich des Black Friday hat Greenpeace untersuchen lassen, inwiefern sich eine längere Nutzungszeit von Produkten auf den Treibhausgas-Fußabdruck in Österreich auswirkt. Das beauftragte Forschungsunternehmen INFRAS untersuchte dafür Produkte in fünf Kategorien (Waschmaschinen, Laptops, Smartphones, Bekleidung und Möbel). Es zeigt sich deutlich: Eine längere Nutzungsdauer ist aus Umweltsicht immer sinnvoll.

Würden in Österreich alle fünf untersuchten Konsumprodukte 50 Prozent länger genutzt, würde das 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen. Das entspricht in etwa der Menge an Emissionen, die das letzte österreichische Kohlekraftwerk Mellach in drei Jahren emittiert hat.

Greenpeace Österreich fordert mehr Anreize und bessere Möglichkeiten für Reparatur in allen Produktbereichen sowie ein Vernichtungsverbot für neuwertige Waren. „Würde der Rest der Welt so konsumieren wie wir in Österreich, bräuchten wir drei Erden. Unser Ressourcenverbrauch ist absurd hoch. Es ist an der Zeit, die Produktionsweise und das Konsumverhalten grundsätzlich zu hinterfragen und das Reparieren, Teilen und Wiederverwenden massiv auszubauen“, so Konsumexpertin Lisa Panhuber.

Insgesamt belaufen sich die konsumbasierten Treibhausgasemissionen in Österreich pro Jahr auf mindestens 120 Millionen Tonnen. Im Pro-Kopf-Vergleich liegt Österreich damit unter den Top 25 Ländern mit dem höchsten Treibhausgas-Fußabdruck weltweit. Etwa neun Prozent davon entfallen auf die Produktion von Konsumgütern, das sind etwa elf Millionen Tonnen CO2.

Alleine 2,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ließen sich jährlich alleine dadurch einsparen, wenn beispielsweise alle Kleidungsstücke in Österreich doppelt so lange getragen werden würden. Das entspricht den Emissionen von rund 100.000 durchschnittlichen österreichischen Haushalten. Würden sämtliche Smartphones in Österreich um 1,5 Jahre länger genutzt, könnten 55.800 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das PET-Recycling schafft jährliche Einsparungen von nur etwa 33.700 Tonnen CO2-Äquivalenten.

„Oft wird argumentiert, dass die Energieeffizienz von neuen Produkten besser ist, aber die Sprünge sind heute gering, sodass der Fußabdruck der Neuproduktion überwiegt. Es ist deshalb bei modernen Produkten quasi immer besser, sie länger zu nutzen, statt nach kurzer Zeit auf ein neues Gerät zu wechseln“, unterstreicht Quirin Oberpriller, Studienleiter bei INFRAS.

Neben den Treibhausgaseinsparungen birgt eine längere Nutzungsdauer von Produkten eine Reihe weiterer positiver Umweltwirkungen, zum Beispiel einen geringeren Energieverbrauch, geringere Landnutzung oder weniger Abfälle. Um die Nutzungsdauer von Konsumprodukten zu verlängern, sei es daher essenziell, dass Produkte geteilt, wiederverwendet und repariert werden. 

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